Für die Staatsanwaltschaft war der Fall erledigt. Sie hat das Strafverfahren gegen den deutschen TV-Satiriker Jan Böhmermann wegen Majestätsbeleidigung vergangene Woche eingestellt. Auslöser der Ermittlungen war eine Klage des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, der sich von einem «Schmähgedicht» des Moderators zutiefst beleidigt fühlte.
Doch Erdogan lässt die Schmach nicht auf sich sitzen. Wie die zuständigen Behörden gestern mitteilten, hat der türkische Präsident Beschwerde eingelegt. Die Akten würden nun der Generalstaatsanwaltschaft Koblenz weitergegeben, schrieb die Staatsanwaltschaft Mainz in einem Communiqué.
Zudem geht das türkische Oberhaupt auch zivilrechtlich gegen Böhmermann vor. Erdogan fordert, dass das gesamte Gedicht verboten wird – und nicht nur wie bislang Teile davon zensiert werden. Anfang November kommt der Fall vor Gericht. (lha)