Die Fussball-Europameisterschaft wird für die Islam- und fremdenfeindlichen Pegida-Anhänger eine schwere Zeit. Schliesslich gibt es in der deutschen Fussballelf auch Spieler mit Migrationshintergrund.
Das italienische Schoggi-Unternehmen Ferrero hat zur Einstimmung auf den Anlass Fotos der deutschen Stammspieler auf die Kinderschokolade gedruckt. Statt des Ferrero-Bubs strahlen Bubi-Boateng und Bubi-Gündogan von der Packung.
Auf der Facebook-Seite von «Pegida BW - Bodensee» wird jetzt gegen Jérôme Boateng (27) und Ilkay Gündogan (25) gehetzt. Kinder mit türkischen oder afrikanischen Wurzeln abzubilden – das geht für die fremdenfeindliche Organisation gar nicht.
«Sind das Warnungen vor zukünftigen Terroristen?»
Um für möglichst viel Aufruhr zu sorgen, hat Pegida auch noch ihre eigenen Anhänger getäuscht. Auf dem geposteten Foto war nur ein Teil der Verpackung zu sehen, der Hinweis, dass es sich um Fussballspieler der Nationalmannschaft handelt, fehlt. Mittlerweile wurde der Post gelöscht, auch die Seite selbst ist auf Facebook nicht mehr abrufbar.
Die «fremden» Kinder sind für Pegidisten ein Grund «zum Kotzen», wie es in den Kommentaren heisst. Einer fragt sogar: «Sind das Warnungen vor zukünftigen Terroristen?» Dass Gündogan verletzungsbedingt gar nicht mehr an die EM fahren kann, dürfte Pegida hingegen wieder freuen.
Solidaritätswelle im Netz
Die Reaktion in den sozialen Medien liess nicht lange auf sich warten. Unter dem Hashtag #cutesolidarity veröffentlichen Menschen auf Twitter ihrerseits niedliche Bilder aus ihrer Kindheit.
Gestartet hat die Aktion Mohamed Amjahid, Journalist beim «Zeit Magazin». In einem Tweet schreibt er: «Ihr wollte Pegida zeigen, wer zu Deutschland gehört? Postet eure süssen Babyfotos». Bald folgten ihm dutzende von Benutzern, unter ihnen auch Promis wie die der Fussball-Star Gerald Asamoah oder die deutsche Grünen-Chefin Katrin Göring-Eckart. (lz/rey)