Ein 45-jähriger Mann hat in der montenegrinischen Kleinstadt Cetinje mit einer Schusswaffe mindestens zwölf Menschen getötet, unter ihnen zwei Kinder. Das teilte Innenminister Danilo Saranovic der Öffentlichkeit des kleinen Balkanlandes mit. Medienberichten zufolge geriet der Täter in einer Kneipe mit einem anderen Gast in einen Streit. Daraufhin sei er nach Hause gegangen, habe eine Waffe geholt und sei in die Gaststätte zurückgekehrt, um vier Männer zu töten und drei weiteren Verletzungen zuzufügen. Zum Zeitpunkt der Tat war der Mann offenbar schwer alkoholisiert.
Bei der anschliessenden Flucht soll er dann auch noch zwei Minderjährige mit Schüssen getötet und eine Frau verletzt haben. Der Täter sei anschliessend geflohen und habe sich selbst in den Kopf geschossen.
Polizei geht von Affekttat aus
Was die Bluttat des Mannes ausgelöst hat, war zunächst nicht klar. Die Polizei geht nach eigener Darstellung davon aus, dass es sich nicht um ein Verbrechen im Zusammenhang mit der Mafia-Kriminalität, sondern um eine Affekttat gehandelt habe. In Montenegro und anderen Balkanländern sind viele Menschen bewaffnet, oft auch ohne über einen Waffenschein zu verfügen.
Das Balkanland hat derweil eine dreitätige Staatstrauer angeordnet.
Die 14'000-Einwohner-Stadt Cetinje war bis 1918 die Hauptstadt des damaligen Königreichs Montenegro. Im August 2022 hatte dort ein Amokläufer zehn Menschen erschossen, eher er selbst von einem bewaffneten Passanten getötet wurde.