Blutige Jagd nach Kriminellen
Acht Tote bei Polizei-Einsatz in Favela von Rio de Janeiro

Es war ein blutiger Tag in einer Favela im brasilianischen Rio de Janeiro. Polizisten einer Spezialeinheit suchten in Villa Cruzeiro Kriminelle aus einer benachbarten Favela. Es kam zu Kämpfen. Acht mutmasslich Kriminelle erlagen ihren Verletzungen.
Publiziert: 11.02.2022 um 16:53 Uhr
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Der bedeckte Körper eines Mannes liegt auf der Straße, nachdem er bei einem Polizeieinsatz gegen mutmaßliche Drogenhändler in der Favela Vila Cruzeiro in Rio de Janeiro getötet wurde.
Foto: Silvia Izquierdo

Bei einem Polizei-Einsatz in einer Favela der brasilianischen Metropole Rio de Janeiro sind mindestens acht Menschen ums Leben gekommen.

Polizisten der Spezialeinheit Bope und der Autobahnpolizei hätten in Vila Cruzeiro nach Kriminellen aus der benachbarten Favela Jacarezinho gesucht, hiess es in einem Tweet der Polizei des Bundesstaates Rio de Janeiro am Freitag. Es sei zu Auseinandersetzungen gekommen, die verletzten Kriminellen seien ihren Verletzungen erlegen.

14 Handgranaten und viele Drogen

Sieben Gewehre, 14 Handgranaten, vier Pistolen und eine grosse Menge Drogen seien sichergestellt worden. Schulen und Gesundheitseinrichtungen in der Gegend von Vila Cruzeiro in der Nordzone von Rio blieben dem Nachrichtenportal «G1» zufolge aus Sicherheitsgründen geschlossen. Vom frühen Morgen an habe es heftige Schusswechsel gegeben.

Der Gouverneur des Bundesstaates Rio de Janeiro, Cláudio Castro, hatte Ende Januar das Programm «integrierte Stadt» zur «Rückeroberung» der Favelas in Rio vorgestellt, bei dem rund 500 Millionen Real (etwa 81 Millionen Euro) unter anderem in Jacarezinho investiert werden sollen.

Vor einem Jahr wurden 28 mutmassliche Kriminelle getötet

In Jacarezinho waren im vergangenen Mai beim blutigsten Polizeieinsatz in Rios Geschichte mindestens 28 mutmassliche Mitglieder von Drogenbanden getötet worden.

In der vergangenen Woche hatte der oberste Gerichtshof in Brasília bestimmt, dass die Regierung von Rio de Janeiro Massnahmen ergreifen müsse, um die Tödlichkeit von Polizeieinsätzen zu verringern. Das oberste Gericht setzte eine Frist von 90 Tagen zur Vorlage eines entsprechenden Plans. (SDA)

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