Der diplomatische Konflikt zwischen den USA und Nordkorea geht immer weiter. Eine Lösung scheint zurzeit in weiter Ferne zu sein. Beide Parteien kommunizieren auf ähnlichem Niveau, niemand will freiwillig nachgeben.
Nun äussert sich alt Bundesrat und SVP-Übervater Christoph Blocher (76) in seiner Sendung «Teleblocher» dazu. Der Konflikt mit der Kim-Dynastie sei ja eigentlich nichts Neues, sagt Blocher. Die bisherigen US-amerikanischen Regierungen hätten aber bisher mehrheitlich mit Gleichgültigkeit auf die Drohgebärden der Nordkoreaner reagiert, was seine Wirkung offensichtlich verfehlt habe.
Nordkorea brauche die Atombombe zur Verteidigung
Nordkorea grenze an die Atommächte China und Russland und an Südkorea, das unter dem Schutz der USA stehe. Daher sei es nur normal, dass Kim Jong Un auch Atomwaffen wolle: «Verteidigungspolitisch muss man ein gewisses Verständnis haben für Kim Jong Un», so Blocher. Käme er ebenfalls in den Besitz solcher Waffen, würden es sich die Nachbarländer zweimal überlegen, Nordkorea anzugreifen, aus Angst vor einer atomaren Vergeltung. Das sei wie damals im Kalten Krieg, das «Gleichgewicht des Schreckens».
Ein weiteres Problem sei, dass sich Nordkorea nur mit Hilfe von Russland und China in Schach halten lasse. Mitunter ein Grund für den Präsidenten der Vereinigten Staaten, Donald Trump, sich also mit den beiden Ländern auszutauschen. Diesen Plan haben aber laut Blocher einige Abgeordnete erschwert, als sie gegen den Willen des Präsidenten schärfere Sanktionen gegen Russland verabschiedet haben.
Wenn Nordkoreaner plötzlich Berndeutsch reden
Voll des Lobes hingegen ist Blocher für den US-Verteidigungsminister Jim Mattis (66). Dieser drücke sich viel staatsmännischer aus als der eigentliche Präsident, Donald Trump.
Blocher kennt Nordkorea besser als viele andere in der Schweiz. Er war vor ein paar Jahren mal einige Wochen daselbst zu Gast, wie er auch bei «Teleblocher» wieder erzählt. Er sei zum Beispiel die ganze Zeit mit einem nordkoreanischen Begleiter unterwegs gewesen: «Und plötzlich hat der eines Abends angefangen, Berndeutsch zu reden», weil er in Bern zur Schule gegangen sei. Blocher sagt, er hätte dann jeweils aufpassen müssen, wenn er mit seiner Frau gesprochen habe, weil er nie sicher war, dass ihn auch ja niemand verstehe. (wif)