BLICK traf Spanien-Urlauber vor der Abreise
«Die Unbeschwertheit ist weg»

Die Anschläge von Barcelona und Cambrils drücken auch bei Schweizern auf die Ferienstimmung. Die Angst ist bei vielen nun ein ständiger Begleiter.
Publiziert: 18.08.2017 um 22:42 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 19:41 Uhr
Thierry Graf und Andrea Cattani

Unter den Opfern der Terror-Attacken in Katalonien sind mehrheitlich Touristen aus dem Ausland. Auch für viele Reisende aus der Schweiz ist der Süden Spaniens in diesem Sommer wieder ein beliebtes Ferienziel. Doch an einen sorglosen Aufenthalt ist jetzt kaum zu denken. BLICK hat sich vor ihrer Abreise bei einigen Urlaubern nach den Gefühlen erkundigt.

1. Karl Bissig (73) aus Spiringen, Uri:
«Ich reise schon seit ein paar Jahren nach Spanien. Nach den brutalen Anschlägen denkt man sich halt schon: ‹Das könnte einen auch selber treffen.› So reist man einfach mit einem gemischten Gefühl. Bedenken habe ich vor allem, wenn ich auf einen Markt oder sonst eine grössere Veranstaltung gehe.»

2. Heidi Bissig (66) aus Spiringen , Uri:
«Als ich von den Anschlägen gehört habe, war mein erster Gedanke: ‹Jetzt geht das auch in Spanien wieder los.› Die Reise trete ich jetzt schon mit einem komischen Gefühl an, die Unbeschwertheit ist weg. Ich habe mir auch vorgenommen, etwas mehr Acht zu geben. Eine Absage der Ferien kam für mich aber nie infrage. Auch in Zukunft werde ich meine Ferien im Süden von Spanien verbringen.»

3. Carmen Becerra (65) aus Alicante (Spanien):
«Spanien hat ja schon einige Anschläge wegstecken müssen. Früher kamen die Terroristen von der Untergrundorganisation ETA, nun sind es halt andere. Natürlich ist man deswegen etwas beunruhigt, aber man kann sowieso nie wissen, wann und wo sie das nächste Mal zuschlagen werden. Was bleibt mir also anderes übrig, als einfach weiterzumachen?»

4. Marvin Czech (24) aus Rottweil, (Deutschland):
«Zuerst denkt man natürlich: ‹Nicht schon wieder!› Aber trotz allem reise ich mit einem guten Gefühl in die Ferien, denn ich habe Vertrauen in die spanischen Behörden. Ich will mich von solchen Anschlägen auch nicht einschüchtern lassen. Das wäre ja genau das, was die Terroristen mit ihren Aktionen bezwecken wollen. Das lasse ich nicht zu!»

5. Adele Rauchenstein (62) aus Lachen, Schwyz:
«Die Nachrichten aus Barcelona waren wie ein Schock. Die Gefühle, mit denen man nun nach Spanien reist, sind gemischt: Angst, Trauer, Wut – das alles stimmt mich nachdenklich. Wir werden in Spanien aber Bekannte besuchen. Das fühlt sich dann zum Glück trotzdem gut an. Die Reise nicht anzutreten, stand deshalb für uns nie zur Diskussion.»

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