Er war zur falschen Zeit am falschen Ort. Nexhip V.* (†21) will am Montagabend seinen Feierabend in der Wiener City geniessen. Ein letztes Mal – bevor Österreich die Bars und Restaurants wieder schliesst. Dann trifft ihn der Kugelhagel.
BLICK sprach exklusiv mit seinem engen Freund Taha (17). Traurig sagt er: «Ich war so oft mit Nexhip im Ausgangsviertel unterwegs. Die Strasse, auf der er angeschossen wurde, gingen wir schon gemeinsam lang.»
Zusammen wurden noch Pläne geschmiedet
Nexhip sei Maler gewesen. Er habe mit seinen Eltern im nahen Korneuburg gewohnt. «Vor zwei Wochen haben wir noch zusammen gegessen und stundenlang gelacht, uns überlegt, was wir an Silvester machen», erinnert sich Taha.
Er habe in der Nacht auf Dienstag erfahren, dass Nexhip angeschossen worden sei. Vier Kugeln hätten ihn getroffen. «Er wurde noch ins Spital gebracht. Wir haben gehofft. Aber am Morgen kam die Nachricht, er sei tot.»
Erst kürzlich hatte er einen Unfall
Nexhip war Nordmazedonier. Ohne es zu wissen, hat der Terrorist also einen seiner Landsleute erschossen. Bei seinem ehemaligen Fussballverein sorgte das zunächst für Verwirrung. «Als wir erfuhren, dass Nexhip tot ist, dachten wir zuerst, er sei der Täter gewesen. Weil die Polizei sagte, der Täter käme aus Mazedonien», sagt der Vereinschef zu BLICK.
Taha beschreibt seinen Freund als gutherzigen Typ. «Er wirkte von aussen ein bisschen verrückt. Aber er hatte ein ganz, ganz gutes Herz.» Wenige Monate vor seinem Tod sei er bei einem Unfall schwer verletzt worden, habe ein paar Metallplatten ins Gesicht bekommen. Sein Kollege wird still: «Und jetzt, nachdem er sich erholt hat, müssen sich seine Eltern damit abfinden, dass er tot ist.»
* Name der Redaktion bekannt