Gemeinsam gegen den Hass! Im Zentrum von Brüssel versammeln sich spontan Hunderte Menschen. Zusammen wollen sie ein Zeichen setzen – für die Liebe. Und gegen den Terror.
«Wir sind alle Belgier», fasst die Muslima Naima (56) zusammen.
Eigentlich sollten die Menschen ja zu Hause bleiben, so die Weisung der Behörden. Denn: Offenbar sind noch nicht alle Attentäter gefasst. Doch daran hält sich niemand. Nicht einmal die Politiker, von denen die Weisung kommt. Am Abend sind auch der Belgische Premierminister Charles Michel und EU-Kommissionspräsident Juncker zur Kundgebung erschienen. Sie zündeten zum Gedenken an die Terror-Opfer eine Kerze an.
Die Menschen singen «Imagine»
Der Börsenplatz in Brüssel ist mit Kreide vollgeschieben. Es sind Nachrichten der Hoffung. «Das ist unsere Art vom Therapie», sagt Schüler Jules Vanloocke (19).
Immer wieder beginnen die Menschen spontan zu singen. «Imagine» von John Lennon. Manche weinen. Andere lachen. Trinken Bier. Schüler Jules: «Es ist so traurig. Aber irgendwie auch schön, diese riesige Solidarität.»
Es ist ein seltsames Gefühl. Eine Kundgebung für Frieden – umringt von Dutzenden schwer bewaffneten Soldaten. Die Angst schwingt mit. Aber Brüssel hat ein klares Zeichen gesetzt: Wir lassen uns von stumpfem Terror nicht einschüchtern!