Davos steht ein heisser Winter bevor. BLICK-Recherchen haben ergeben, dass Donald Trump (73) im Januar 2020 wieder am Weltwirtschaftsforum (WEF) teilnehmen möchte. Zwei voneinander unabhängige Quellen bestätigen die Absicht des US-Präsidenten. Die Vorbereitungen seien im Gange, heisst es in Washington D.C.
Damit will Trump nachholen, was ihm diesen Januar verwehrt blieb. Er hatte dem WEF bereits seine Zusage erteilt, musste seine Reise in die Schweizer Berge aber im letzten Moment absagen. Der längste Teil-Regierungsstillstand («Shutdown») in der Geschichte des Landes zwang den Präsidenten, in der US-Hauptstadt zu bleiben. «Für ihn war klar, dass er nächstes Jahr um jeden Preis kommen möchte. Ihm haben die Streicheleinheiten der Mächtigen 2018 sehr gut gefallen», sagt eine Person mit Kontakten zum Weissen Haus, die anonym bleiben möchte, zu BLICK.
Das WEF will die Zusage von Trump weder bestätigen noch dementieren. Ein Sprecher richtete auf Anfrage von BLICK aus, dass jeweils alle Staatschefs der G-20-Länder eingeladen würden. «Aber die Teilnehmerliste wird erst an der Pressekonferenz zwei Wochen vor dem Jahrestreffen mitgeteilt.»
Kommen Ivanka und der Handelsbeauftragte?
Wer den Präsidenten 2020 begleiten wird, ist unklar. Dieses Jahr standen unter anderem Finanzminister Steven Mnuchin, Aussenminister Mike Pompeo und der Handelsbeauftragte Robert Lighthizer auf der Liste der US-Delegation. Auch Präsidententochter Ivanka Trump und deren Ehemann Jared Kushner hätten nach Davos kommen sollen.
Die Schweizer Bundesräte dürften vor allem darauf hoffen, dass Lightizer mit von der Partie sein wird. Mit dem US-Handelsbeauftragten könnten die Freihandelsgespräche vorangetrieben werden. Bundespräsident Ueli Maurer hat ein mögliches Abkommen im Mai bei seinem Treffen mit Trump in Washington erstmals auf höchster Stufe angesprochen. Der US-Präsident habe sich «offen» gezeigt, so Maurer an einer Pressekonferenz. Ein offizieller Verhandlungsstart wurde bislang aber nicht kommuniziert.
2018: Gut fünf Millionen Franken für 24 Stunden Trump
Für Trump wäre es nicht die erste Teilnahme in Davos. Ein Jahr nach seinem Amtsantritt nahm er die erste Gelegenheit wahr und versetzte im Januar 2018 die halbe Schweiz in einen Ausnahmezustand. Tausende Schaulustige verfolgten an jenem kalten Wintertag die Landung der Air Force One am Flughafen Zürich-Kloten. Für Trump ging es mit dem Helikopter schnurstracks weiter nach Davos. Nach einer eher uninspirierten Rede war der Spuk bereits wieder vorüber. Die 24-stündige Trump-Mania kostete die Schweiz 5,3 Millionen Franken.
Davor musste die Schweiz 18 Jahre lang auf den Besuch eines US-Präsidenten warten. Nach Bill Clinton (2000) beehrten weder George W. Bush noch Barack Obama das Weltwirtschaftsforum mit ihrer Anwesenheit. Nun dürfte Donald Trump zum zweiten Mal innert drei Jahren den Weg in die Schweizer Berge finden.
Vom 21. bis 24. Januar findet wieder das World Economic Forum (WEF) in Davos statt. Rund 2500 internationale Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft treffen sich zum Austausch.
Vom 21. bis 24. Januar findet wieder das World Economic Forum (WEF) in Davos statt. Rund 2500 internationale Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft treffen sich zum Austausch.