BLICK beantwortet die wichtigsten Fragen
Worum geht es in der Affäre von Trump-Sohn?

Trumps Sohn hat E-Mails veröffentlicht, die aufzeigen, wie Trumps Lager mit Russland der Kandidatur von Hillary Clinton schaden wollte. BLICK erklärt, worum es in der Affäre geht.
Publiziert: 11.07.2017 um 19:19 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 21:14 Uhr
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Aufregung um ein Treffen mit einer russischen Anwältin: Donald Trumps ältester Sohn will dazu vor dem Geheimdienstausschuss aussagen.
Foto: KEYSTONE/AP/CAROLYN KASTER

Für US-Präsident Donald Trump wird es langsam gefährlich. Enthüllungen der «New York Times» zeigen auf, dass Trumps Sohn Donald Jr. Kontakte zu russischen Anwälten hatte, um Hillary Clinton im Wahlkampf aktiv zu schaden. Nun hat er die E-Mails veröffentlicht. BLICK beantwortet die wichtigsten Fragen:

Was behaupten die Enthüllungen?

Der Sohn von Donald Trump, Trump Jr., wurde am 3. Juni 2016 – Monate vor der Präsidentschaftswahl – kontaktiert, dass es möglicherweise belastende Informationen über Hillary Clinton gebe. Sie seien «sehr heikel» und Teil einer Bemühung der russischen Regierung, seinem Vater zum Sieg zu verhelfen.

Verschickt wurden die E-Mails vom Publizisten Rob Goldstone. Obwohl die Warnung klar war, dass die «belastenden Informationen» im Interesse Russlands gestreut werden, antwortete Trumps Sohn: «Wenn es das ist, was sie sagen, dann liebe ich es!».

Nach diesem E-Mailverkehr organisierte Goldstone mit der russischen Anwältin Natalia Veselnitskaja ein Treffen im Juni 2016.

Was steht in den E-Mails?

Am Anfang des Verlaufs wendet sich Rob Goldstone an Donald Trump Jr. Darin erklärt er, dass der Trump-Freund Emin Agalarov etwas «sehr interessantes» für die Trumps hätte. Emin Agalarov ist der Sohn des erfolgriechen russischen Immobilienmagnaten Aras Agalarov, der mit Präsident Trump geschäftlich etliche Male zu tun hatte. 

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Wörtlich: Der russische General-Staatsanwalt «bietet an, dem Trump-Wahlkampfteam offizielle Dokumente und Informationen zukommen zu lassen, die Hillary [Clinton] und ihre Geschäfte mit Russland belasten würden und sehr hilfreich für deinen Vater wären.»

Trump Jr. willigt einem Treffen ein und antwortet mit dem heiklen Satz: «Wenn es das ist, was du sagst, dann liebe ich es – besonders für später im Sommer.»

Kam es zu einem Treffen?

Ja. Im weiteren Verlauf der veröffentlichten E-Mails wird ein Treffen mit der russischen Anwältin Natalia Veselnitskaya vereinbart. Neben Trump Jr. sind auch sein Schwager Jared Kushner – heute einer von Präsident Trumps engsten Beratern –  und der damalige Trump-Kampagnenleiter Paul Manafort geladen.

Das Treffen fand am 9. Juni um 16 Uhr im Trump Tower in New York statt – nur einen Stock unter dem Büro des heutigen US-Präsidenten. Trump Jr. behauptet in dem Treffen sei es allgemein um russische-amerikanische Adoptions-Regelungen und einem US-Gesetz gegen russische Bürger gegangen.

Was sagt die Politik?

Der Präsidentensohn ist seither unter Druck. Auf Twitter erklärte er, dass er dem Geheimdienstausschuss des Senats gerne Rede und Antwort zu den Treffen stehen, sofern die Mitglieder dies wünschen. Senatoren beider Parteien im Ausschuss kündigten bereits an, den Sohn befragen zu wollen.

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Pikant: Es ist nicht die erste heikle Nähe zwischen Trumps Lager und Russland. Beim Gespräch mit der russischen Anwältin war auch der Schwiegersohn des Präsidenten, Jared Kushner, anwesend. Gegen ihn wird bereits ermittelt.

An den Ermittlungen sind die US-Geheimdienste beteiligt. Sie beschuldigen Moskau, sich mit Hackerangriffen in den Wahlkampf eingemischt zu haben, um Trump zu helfen und Clinton zu schaden. Ein Sonderermittler und mehrere Kongressausschüsse untersuchen, ob es dabei eine Zusammenarbeit mit Trumps Wahlkampflager gegeben hat.

Pence distanziert sich – Trump findet Sohn toll

Sein Vizepräsident, Mike Pence, hat sich Medienberichten zufolge nach Bekanntwerden von E-Mail-Vorwürfen gegen Donald Trump Junior in der Russland-Affäre vom Präsidentensohn distanziert.

Pence habe von dem Treffen von Trump Junior mit einer angeblich der russischen Regierung nahestehenden Anwältin nichts gewusst, teilte sein Anwalt Marc Lotter am Dienstag in einer Erklärung mit, die mehreren US-Medien vorliegt.

Und Präsident Trump selbst? Er nannte seinen Sohn als «Person hoher Qualität» und lobte ihn für seine «Transparenz».

Wieso könnte es Präsident Trump gefährlich werden?

Trumps Sohn bestätigt mit den Tweets, dass das politische Lager seines Vaters auch mit dreckigen Mitteln Wahlkampf betreiben wollten. Mit seinem «I love it!»-Satz gibt er auch offen zu, dass er ein russisches Interesse am Wahlsieg seines Vaters in Kauf nahm.

Unklar ist, ob und wie die «belastenden Informationen» gegen Clinton ausgenutzt wurden, wie die «NY Times» schreibt. (pma/ent)

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