BLICK-Autor Peter Hossli analysiert die Russen-Affäre
Yates bringt Trump in Bedrängnis

Ex-US-Justizministerin Sally Yates sagte vor einem Ausschuss des US-Senats, dass sie das Weisse Haus vor Michael Flynn gewarnt hätte. Doch trotz den Russen-Kontakten ernannte Präsident Trump Flynn zum nationalen Sicherheitsberater. Nun rückt die Einsetzung eines unabhängigen Sonderermittlers näher, schreibt BLICK-USA-Experte Peter Hossli.
Publiziert: 09.05.2017 um 12:55 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 01:38 Uhr
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Sally Yates, ehemalige US-Justizministerin, wird mit ihrer Aussage für Präsident Trump gefährlich.
Foto: Reuters

Was wusste der Präsident, und wann wusste er es? Das waren die zentralen Fragen der Watergate-Affäre, die 1974 dem US-Präsidenten Richard Nixon (1913–1994) schliesslich das Genick brachen.

Nun bekommt sie sein entfernter Nachfolger Donald Trump (70) zu hören. Konkret: Was wusste er wann über das Treffen seines Ex-Sicherheitsberaters Michael Flynn (58) mit Russlands US-Botschafter?

Gefährlich wird Trump eine aufrechte Juristin: Sally Yates (56) aus Atlanta, seit 1989 tadellos als Staatsanwältin für die US-Regierung tätig.

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Trump entliess sie am 30. Januar. Angeblich, weil Yates sich weigerte, den Einreisestopp umzusetzen.

Der wahre Grund: Yates hatte das Weisse Haus kurz nach Trumps Vereidigung vor Flynns russischer Verstrickung gewarnt. «Flynn war kompromittiert. Der nationale Sicherheitsberater konnte von den Russen erpresst werden», sagte sie gestern im Senatsunterausschuss für Terrorismus.

Mit dieser Aussage rückt für Trump ein Horrorszenario näher: die Einsetzung eines unabhängigen Sonderermittlers. Er hat die Macht, jeden zu einer Aussage zu zwingen – unter Eid. Reden müssten Flynn, US-Vizepräsidient Mike Pence (57), vielleicht sogar der Präsident.

Über Monate wäre Washington gelähmt. Und Trump? Der müsste abtreten, falls er tatsächlich über die russische Wahlhilfe im Bild war.

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