Sechs Kerzen stehen an der Unfallstelle. Eine Kerze für jedes Leben, das in der Nacht auf Samstag unvermittelt ausgelöscht wurde. Ein Minibus mit sieben Schweizern prallt in dieser Kurve in einen Lastwagen. Tonnen von Stahl, die gegeneinander treffen. Sechs junge Leben sind ausgelöscht, nur ein 23-Jähriger überlebt.
Die Strassen, die zur Unfallstelle im nordschwedischen Masugnsbyn führen, sind teilweise schneebedeckt und vereist. Viel Platz bleibt nicht, wenn sich zwei Fahrzeuge kreuzen. Durch die Schneewälle, welche die Räumungsfahrzeuge an die Seite schieben, ist die Strasse verengt. Die riesigen Lastwagen, die von der nahen Mine kommen, wirbeln Schnee auf, die Sicht ist auch am Tag sehr schlecht – derzeit wird es auch am Tag kaum hell.
Mehrere Unfälle in den letzten Monaten
90 Kilometer pro Stunde ist die Geschwindigkeitslimite: Fahrer können sich in der monotonen Landschaft schnell an diese Geschwindigkeit gewöhnen. Die Kurve kommt unvermittelt, ist ziemlich scharf. Eine kleine Unaufmerksamkeit, ein kleiner Rutscher zur Seite – und die Folgen sind verheerend. Wie wuchtig der Aufprall in der Nacht am Samstag gewesen sein muss, lässt sich nur erahnen. In dieser Kurve habe es innert sechs Monaten mindestens fünf Unfälle gegeben.
Die Unglücksstrecke war im Zusammenhang mit der Schliessung einer Mine teilweise saniert worden. Die Stelle, an welcher der Unfall passierte, war der Übergang von der alten in die sanierte Strasse. Laut Einheimischen würden Ortsunkundige von der Kurve überrascht und gerieten leicht auf die Gegenfahrbahn.
Schon lange fordern die Anwohner vom schwedischen Verkehrsministerium, dass endlich etwas unternommen werde, um die gefährliche Stelle sicherer zu machen. Nach dem tragischen Unfall haben die Behörden angekündigt, die Stelle eingehend zu untersuchen.