Die Gewaltbereitschaft in Schweden steigt massiv. 2013 wurden drei Bombenattentate gezählt, 2016 waren es 35.
Selbst vor Kindern schrecken die Schwerkriminellen nicht zurück: 2015 wurde die erst vierjährige Luna Mandic in Göteborg durch eine Autobombe getötet. 2016 starb der achtjährige Yuusuf Warsame – ebenfalls in Göteborg – durch eine Handgranate, die jemand durchs Fenster in die Stube geworfen hatte.
In beiden Fällen steckten Migranten-Banden hinter den Anschlägen.
Aber auch die Islamisten-Szene wächst rasant. Laut der Sicherheitspolizei Säpo wurden 2010 noch 200 radikale Islamisten in Schweden vermutet, heute gehe man von Tausenden aus.
Polizei resigniert
Der Polizei im einwanderungsfreundlichen Land bleibt oft das Nachsehen: Sie schafft es kaum mehr, die Kriminalität in Griff zu halten. Im Gegenteil: Oft werden die Beamten im Einsatz ausgelacht oder gar bedroht. In gefährlichen Gegenden wie Kista bei Stockholm sollen sogar Polizeiposten geschlossen werden.
Weil in Schweden Anschläge mit Bomben zunehmen, kommt die Regierung nun mit einem aussergewöhnlichen Vorschlag. Sie will eine Rückrufaktion für Sprengmittel lancieren. Wer seine Bombe freiwillig zurückbringt, kann dies anonym und ohne Strafverfolgung tun.
Ein «schwedisches Problem»
Der sozialdemokratische Innenminister Anders Ygeman (47) hofft, dass auf diese Weise die Zahl illegaler Sprengmittel abnimmt. In «Sveriges Radio» sagte er: «Es geht vor allem darum, den Kriminellen den Zugriff auf Handgranaten zu erschweren.»
Natürlich können an der Sammelstelle auch Weltkriegs-Bomben abgegeben werden, die man etwa im Garten findet.
Der Vorschlag zur Rückrufaktion ist zurzeit bei der Polizei in der Vernehmlassung. Diese bezeichnet die steigende Anzahl Bombenanschläge als «schwedisches Problem», das man in anderen Ländern kaum kenne. Durchgeführt werden soll die Amnestie von Oktober 2018 bis Januar 2019. (gf)