In Wien, im Burgenland und in Niederösterreich schlossen die meisten Geschäfte, die Museen und die Zoos. Ausserdem gelten rund um die Uhr Ausgangsbeschränkungen. Gottesdienste sind unter Einhaltung sehr strenger Hygieneregeln erlaubt.
Betroffen sind insgesamt knapp vier Millionen der neun Millionen Bürger Österreichs. Die Massnahme gilt in den drei betroffenen Regionen bis zum 10. April. Im Osten der Alpenrepublik grassiert besonders stark die britische Corona-Variante. Für die sechs anderen Bundesländer ändert sich zunächst nichts. Hier sind die Geschäfte auch am Karfreitag geöffnet.
Kanzler Sebastian Kurz sieht derzeit keine Notwendigkeit für einen landesweiten Lockdown. «Wir setzen das regionale Vorgehen fort», sagte Kurz am Donnerstag. In einigen Bundesländern sei die Lage sehr stabil. Insgesamt hat sich das Niveau bei den täglichen Neuinfektionen seit rund einer Woche nicht mehr stark verändert.
Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt in den drei Bundesländern zwischen 280 und 340. Österreichweit haben sich in den vergangenen sieben Tagen etwa 250 Menschen pro 100 000 Einwohner nachweislich mit dem Virus angesteckt.
Virologen hatten zuletzt mehrfach einen Lockdown im ganzen Land angemahnt, um die Dynamik der dritten Welle zu brechen. Viele Landeschefs möchten aber abwarten, wie sich die Zahlen entwickeln. Im politischen Raum werden die negativen Folgen von Lockdowns nicht nur auf die Wirtschaft teils deutlicher thematisiert als in Deutschland.
Österreich bereitet sich unterdessen auf den Einsatz des russischen Impfstoffs Sputnik V vor, um den Schutz der Bevölkerung voranzutreiben. Kurz hatte dies am Mittwoch am Rande eines Gesprächs mit dem russischen Botschafter in Wien erneut klargemacht. «Eine Bestellung von Sputnik kann wahrscheinlich schon nächste Woche erfolgen», sagte Kurz. Es gehe um 300 000 Dosen im April, 500 000 Dosen im Mai und 200 000 Dosen Anfang Juni.
Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) prüft derzeit einen Antrag auf Zulassung von Sputnik V in der EU. Im April werden Experten der EMA in Russland zur Begutachtung der Produktion und Lagerung des Impfstoffs erwartet. Ungarn setzt das russische Präparat, das in mehr als 50 Ländern weltweit zugelassen ist, bereits auf Grundlage einer nationalen Genehmigung ein.
(SDA)