Die Bedrohung durch den Islamischen Staat wird in Libyen immer grösser. Damit die Kämpfer an ihrem Vormarsch in der Region nicht von gegnerischen Truppen gehindert werden, droht die Terrororganisation Europa mit einem «psychologischen Angriff».
Sollte es in Libyen zu einer militärischen Intervention kommen, will man Europa mit einer halben Million Flüchtlingen überfluten, schreibt «Daily Mail». Gemäss in Italien veröffentlichten Transkripten von Telefonaten will der IS demnach bis zu 500'000 Migranten gleichzeitig in Hunderten Booten aufs Meer schicken.
Ein solcher Flüchtlingsstrom würde Rettungskräfte auf dem Mittelmeer hoffnungslos überfordern und wohl auch in Europa zu heftigen Reaktionen führen.
Das Mittelmeer wird zur «See des Chaos'»
Die Anti-Terrorgruppe Quillam will zudem Briefe von IS-Terroristen gesehen haben, die belegen sollen, dass die Miliz zunächst die Kontrolle in Libyen anstreben würden, um anschliessend – getarnt als Flüchtlinge – das Mittelmeer zu überqueren.
Der ehemalige libyische Diktator Muammar al-Gaddafi (†69) warnte bereits im März 2011 in einem Interview: «Wenn anstelle einer stabilen Regierung die mit Bin Laden vernetzten Milizen die Kontrolle übernehmen, dann werden die Afrikaner in Massen nach Europa strömen. Das Mittelmeer wird zur einer See des Chaos' werden!»
Auch die europäische Politik reagiert auf die drohende Gefahr. Der italienische Innenminister Angelino Alfano betont, dass Libyen nun absolute Priorität habe: «Wenn die Miliz des Kalifats schneller handelt als die internationale Gemeinschaft entscheidet, wie können wir dann das Feuer in Libyen löschen und die Migrationsströme eindämmen? Wir laufen Gefahr, einer noch nie da gewesenen Massenflucht ausgesetzt zu sein», warnte Alfano besorgt. (cat)