Nach den verheerenden Busch- und Waldbränden auf der Insel Maui ist die Zahl der Todesopfer auf 55 angestiegen. Dies gab der Bezirk Maui im US-Bundesstaat Hawaii am Donnerstagnachmittag (Ortszeit) bekannt. Am Mittwochabend hatten die Behörden zunächst von 36 Toten gesprochen. Die Behörden rechnen mit einem weiteren Anstieg der Opferzahl.
Beim Wühlen durch die verkohlten Schuttberge haben die Such- und Rettungskräfte immer mehr Leichen entdeckt. Die 17 weiteren Opfer sind am Donnerstag gefunden geworden. Die Lösch- und Rettungsarbeiten dauern an, während der örtliche Polizeichef John Pelletier von mehr als 1000 Vermissten spricht.
Viele Vermisste
Die Behörden wüssten nicht genau, wie viele Menschen noch vermisst werden, zitiert ihn die BBC. Er gehe aber davon aus, dass es sich um etwa 1000 Personen handelt. Viele von ihnen seien wohl in Notunterkünften oder hätten noch nicht kontaktiert werden können.
Ein Mann, der bei der Feuersbrunst im Touristenort Lahaina sein Hab und Gut verlor, sagte der BBC: «Ich habe zwei Leichen entdeckt, die gegen meine Ufermauer trieben.» Auf die Frage, ob er persönlich jemanden bei den Bränden verloren habe, antwortete er: «Es gibt ein paar Leute, von denen ich noch nichts gehört habe.»
«Wie eine Bombenexplosion»
Der Gouverneur von Hawaii, Josh Green (53), sagte dem US-Sender CNN, dass möglicherweise bis zu 1700 Gebäude in dem Küstenort Lahaina abgebrannt sind. «Es sieht aus wie eine Bombenexplosion», so Green zu Journalisten. Der Sachschaden gehe in die Milliarden.
Auf der Insel Maui und der Nachbarinsel Hawaii waren am Dienstag mehrere Feuer ausgebrochen. Am stärksten betroffenen ist Lahaina im Nordwesten Mauis. Die schnell um sich greifenden Flammen zerstörten dort den grössten Teil des Ortes. Nach Mitteilung des Bezirks Maui konnte das Feuer in Lahaina bis Donnerstagnachmittag zu 80 Prozent unter Kontrolle gebracht werden.
Tausende evakuiert
Wie CNN weiter berichtet, müssen mindestens 14'000 Menschen von der Insel Maui umgesiedelt und evakuiert werden, darunter auch Touristen. (SDA/kes)