Samstag, Waterloo-Brigde, London: Die «Black Lives Matter»-Proteste erreichen auch in Grossbritannien ihren Höhepunkt. Auf der einen Seite eine bunte Schar Demonstranten, die gegen Rassismus ins Feld zieht. Auf der anderen Seite weisse Rechtsextreme, die gegen die Proteste demonstrieren.
Ein denkwürdiges Foto
Die beiden Gruppen treffen sich auf der Brücke. Sofort bricht Gewalt aus. Ein rechter Demonstrant geht in der Folge zu Boden – da tritt laut diverser britischer Medienberichten der Schwarze Patrick Hutchinson auf. Er schnappt sich den verletzten Mann, legt ihn über seine Schultern und geht mit ihm aus der prügelnden Menge in Richtung Polizei. Sein Kollege Chris Otokito, ebenfalls Schwarz, stützt den Kopf des verletzten rechten Demonstranten. Das Bild geht im Internet sofort viral – Hutchinson, der dem «Feind» hilft, wird als Held gefeiert.
«Sein Leben war in Gefahr. In so einem Moment denkst du nicht. Du tust einfach, was du tun musst», sagt er später dem britischen TV-Sender Channel 4.
Rechtsextreme wollen Denkmäler «schützen»
Verschiedene Gruppen aus der Black-Lives-Matter-Bewegung hatten für das Wochenende in Grossbritannien zu Demonstrationen gegen Rassismus und Polizeigewalt aufgerufen. Rechtsextreme Gruppen kündigten an, Denkmäler zu «schützen». Ausgelöst wurden die Proteste durch den gewaltsamen Tod des Afroamerikaners George Floyd in den USA Ende Mai. (fr/SDA)