Biden verplappert sich, Trump beschuldigt die zu vielen Corona-Tests
Das Virus bringt gleich beide in Bedrängnis

US-Präsidentschaftskandidat Joe Biden (77) spricht von 120 Millionen Covid-19-Toten in Amerika. Das wäre fast jeder dritte Einwohner. Derweil behauptet Trump erneut, im Land gebe es wegen der vielen Corona-Tests so viele Infektionsfälle.
Publiziert: 26.06.2020 um 05:12 Uhr
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Aktualisiert: 27.06.2020 um 10:53 Uhr

US-Präsident Donald Trump (74) liess mit einer hämischen Reaktion nicht lange auf sich warten. «Wenn ich jemals etwas so kränkend Dummes sagen würde», schrieb der Präsident auf Twitter, «würden die Fake-News-Medien mit Rache über mich herfallen. Das ist mehr als ein normaler Fehler. Warum berichten die Medien nicht darüber?»

Trump erboste sich über den verbalen Fehltritt seines Herausforderers bei den Präsidentschaftswahlen im November. Joe Biden, Trump-Herausforderer der Demokraten, sprach am Donnerstag in Pennsylvania von den «Menschen, die keine Arbeit haben. Die Menschen wissen nicht, wohin sie gehen sollen, sie wissen nicht, was sie tun sollen». Und dann: «Jetzt haben wir mehr als 120 Millionen Tote durch Covid.»

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Die aktuelle Opferzahl in den Vereinigten Staaten beläuft sich gegenwärtig auf knapp 125'000 Tote. Biden versuchte seine Worte gleich zu korrigieren. Das Pool-Video wird gleich nach Bidens Bemerkung abgeschnitten.

Sofort fuhr auch Trumps Wahlkampfteam mit schwerem Geschütz auf. Biden wurde als «sehr verwirrt» bezeichnet – und ein Fauxpas von Biden aus der Vergangenheit ausgebaggert. Dieser hatte mal gesagt, dass 150 Millionen Amerikaner seit 2007 durch Schusswaffen ums Leben gekommen seien.

Trump beteuert: «Ohne Tests hätten wir keine Fälle»

Trotz Bidens verbalem Ausrutscher, laut Umfragen liegt er weiter klar vor Trump. Gegenwärtig weist der ehemalige US-Vizepräsident unter Barack Obama (58) einen Zehn-Punkte-Vorsprung auf den Bewohner des Weissen Hauses auf.

Dabei braucht Biden auch nicht hochaktiv zu sein. Amerikas schwierige Lage spielt ihm in die Karten. Biden fordert die Menschen auf, zu Hause zu bleiben, und fordert flächendeckende Corona-Tests. Dies im klaren Gegensatz zu Trump, der auch in einem am Donnerstag ausgestrahlten Interview mit «Fox News» die dramatisch ansteigende Zahl von Coronavirus-Infektionen in den USA herunterzuspielen versucht. «Wenn wir nicht testen würden, hätten wir keine Fälle», sagte Trump.

Die USA hätten bislang rund 30 Millionen Menschen auf das Virus getestet, mehr als jedes andere Land der Welt. Trumps Einschätzung zufolge geht darauf die hohe Zahl der nachgewiesenen Infektionen in den USA zurück. Allein am Donnerstag kamen 37'077 Neuinfektionen hinzu. (kes/SDA)

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