Brief an Parteikollegen
Biden ruft Demokraten zu Einigung auf

Joe Biden (81) bleibt bei der US-Präsidentschaftswahl im Rennen. Das teilte er den Demokraten am Montag offiziell mit.
Publiziert: 08.07.2024 um 15:21 Uhr
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Aktualisiert: 12.07.2024 um 09:37 Uhr
Foto: keystone-sda.ch
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Melissa MüllerRedaktorin News

Nach Diskussionen um einen womöglichen Rückzieher bei den US-Wahlen hat US-Präsident Joe Biden nun einen Brief an die Demokraten verschickt. Darin betont der 81-Jährige gleich zu Beginn: «Ich möchte, dass Sie wissen, dass ich trotz aller Spekulationen in der Presse und anderswo fest entschlossen bin, in diesem Rennen zu bleiben, dieses Rennen bis zum Ende zu führen und Donald Trump zu schlagen.»

Biden sorgte zuletzt für zahlreiche Schlagzeilen, in denen um die mentale Gesundheit des ältesten je amtierenden US-Präsidenten gezweifelt wird. Auslöser war unter anderem eine TV-Debatte, die Biden mit seinem gegnerischen Kandidaten Donald Trump führte. Der Präsident lieferte eine desaströse Leistung, geprägt von zahlreichen Stotterern und Versprechern. Dass er den Auftritt vermasselte, gab Biden selbst auch bereits mehrfach zu. In seinem Brief, den er per X teilte, betont er: «Ich habe die Sorgen der Menschen gehört.» 

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«Wähler haben sich klar und entschieden geäussert»

Dennoch glaubt er fest daran, der beste Demokraten-Kandidat zu sein: «Ich kann auf all das reagieren, indem ich klar und deutlich sage: Ich würde nicht erneut kandidieren, wenn ich nicht absolut glauben würde, dass ich die beste Person bin, um Donald Trump 2024 zu schlagen.» In den vergangenen Tagen habe er, so Biden weiter, deshalb «ausführliche Gespräche mit der Führung der Partei, mit gewählten Vertretern, mit einfachen Mitgliedern und vor allem mit den Demokratischem Wählern» geführt. 

«Wir hatten ein demokratisches Nominierungsverfahren, und die Wähler haben sich klar und entschieden geäussert», so Biden weiter. «Ich habe über 14 Millionen Stimmen erhalten, das sind 87 Prozent der im gesamten Nominierungsprozess abgegebenen Stimmen». Zudem habe er fast 3900 Delegierte, was ihn «mit grossem Abstand» zum zuversichtlichsten Kandidaten der Partei mache. 

Biden fragt mit Hinsicht auf das Nominierungsverfahren: «Sagen wir jetzt einfach, dieser Prozess habe keine Bedeutung gehabt? Dass die Wähler nichts dagegen hätten? Das lehne ich ab.» Er fühle sich dem Vertrauen und der Zuversicht seiner Wähler «zutiefst verpflichtet» und beteuert, dass Wähler entscheiden würden, wer kandidiert: «Nicht die Presse, nicht die Experten, nicht die grossen Spender, nicht irgendeine ausgewählte Gruppe von Einzelpersonen, egal wie gut ihre Absichten waren. Die Wähler – und nur die Wähler – entscheiden über den Kandidaten.» Diese Entscheidung der Wähler zu ignorieren, sei für den amtierenden Präsidenten unakzeptabel: «Wie können wir in unserem Land für die Demokratie eintreten, wenn wir sie in unserer eigenen Partei ignorieren? Das kann ich nicht tun, das werde ich nicht tun.» 

Biden schiesst gegen Trump

Anschliessend schiesst Biden gegen seinen Mitstreiter Trump. Er beteuert, der ehemalige US-Präsident und die «Maga»-Republikaner stünden «auf der Seite der Reichen und der Grosskonzerne». Biden und die Demokraten hingegen stünden «auf der Seite der arbeitenden Bevölkerung Amerikas.» Zudem würden Trump und seine Anhänger Steuern der Reichen senken und die Preise für die Mittel- und Arbeiterklasse in die Höhe treiben. «Das werden wir nicht zulassen. Das ist Trickle-down-Wirtschaft auf Steroiden.» 

Auch würde Trump gemäss Biden eine Bedrohung der Demokratie darstellen. «Wir schützen die Freiheiten der Amerikaner», so Biden. «Trump und die «Maga»-Republikaner nehmen sie ihnen weg.» Drum appelliert Biden abschliessend an die Demokraten, indem er betont: «Wir haben eine Aufgabe, und die ist, Donald Trump zu besiegen. Jede Schwächung der Entschlossenheit oder Unklarheit über die bevorstehende Aufgabe hilft nur Trump und schadet uns. Es ist an der Zeit, zusammenzukommen, als vereinte Partei voranzuschreiten und Donald Trump zu besiegen.» 

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