Bewegende Trauerfeier
Obama singt für Hinterbliebene von Charleston

US-Präsident Barack Obama hat an der Beerdigung von Clementa Pinckney eine denkwürdige Rede gehalten. Er rührte die Anwesenden zu Tränen und brachte sie am Schluss zum Lachen.
Publiziert: 26.06.2015 um 21:41 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2018 um 16:09 Uhr
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Barack Obama und Spitzenvertreter der politischen Parteien der USA haben gestern Freitag an der Trauerfeier für den ermordeten Pfarrer Clementa Pinckney in Charleston teilgenommen. Dem Täter sei es nicht gelungen, das Land zu spalten, sagte Obama.

Der Geistliche war bei dem Kirchenmassaker vor gut einer Woche getötet worden. Tausende versammelten sich US-Medienberichten zufolge in der Innenstadt, um Abschied von dem ermordeten 41-Jährigen zu nehmen, der auch demokratischer Senator im Landesparlament war.

Obama war mit seiner Frau Michelle sowie Vizepräsident Joe Biden und dessen Frau Jill angereist.

Der Mörder ist «gescheitert»

In seiner Trauerrede am Freitagnachmittag (Ortszeit) sagte der Präsident, der mutmassliche Mörder von neun Afroamerikanern in Charleston (South Carolina) sei mit seinem Vorhaben gescheitert, das Land zu spalten.

Der angeklagte weisse Todesschütze habe nicht damit gerechnet, dass die Hinterbliebenen der Opfer mit Vergebung reagieren und dass die USA die Bluttat als Anstoss zur Selbstprüfung nutzen würden.

«Gott hat andere Vorstellungen», sagte Obama unter dem Jubel von mehr als 5000 Teilnehmern der Andacht für den ermordeten Pfarrer. «Er hat uns erlaubt zu sehen, wo wir blind waren.»

Mit «Amazing Grace» gegen Rassismus

Blind geblieben sein man allerdings viel zu lange «für die Schmerzen, die die Südstaaten-Flagge bei vielen unserer Bürger auslöst», sagte er weiter. Obama schlug neue Töne an im Umgang der USA mit dem Rassismus. «Vielleicht verstehen wir jetzt endlich, wie uns Voreingenommenheit gegenüber anderen Hautfarben beeinflusst, selbst wenn wir uns gar nicht über sie bewusst sind.»

Am Ende der sehr berührenden Rede, während der Obama immer während mehreren Sekunden schwieg, begann er zu singen. Viele erhoben sich strahlend und sangen bei «Amazing Grace».

Das von unzähligen englischsprachigen Künstlern interpretierte Kirchenlied stammt von John Newton (1725–1807), der Sklavenhändler war und nach einem religiösen Erlebnis auf einem Sklavenschiff Geistlicher wurde und die Sklaverei bekämpfte. (alp/SDA)

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