Bewaffnet und in Tarnkleidung
Weisse Miliz patrouilliert durch Ferguson

Nachdem in der US-Stadt Ferguson ein Jahr nach dem Tod des schwarzen Teenagers Michael Brown (†18) erneut gewalttätige Proteste ausgebrochen sind, patroulliert dort nun eine rechtsgerichtete Miliz – schwer bewaffnet.
Publiziert: 12.08.2015 um 11:22 Uhr
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Aktualisiert: 09.10.2018 um 00:18 Uhr
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Wollen für Sicherheit sorgen, sind wohl eher Brandstifter: Die «Oath Keepers» in den Strassen von Ferguson.
Foto: AP

Sie wollen für Recht und Ordnung sorgen, verbreiten aber Angst und Schrecken – die «Oath Keepers».

Die weisse Miliz patrouilliert schwerbewaffnet durch die US-Stadt Ferguson, in der vor einem Jahr der schwarze Teenager Michael Brown (†18) von einem Polizisten erschossen wurde und in der am Wochenende wieder neue Proteste aufgeflammt sind.

Die Mitglieder der Oath Keepers tragen Sturmgewehre, schusssichere Westen und Tarnkleidung. Und sie wollen nach eigenen Angaben «den Frieden in der Stadt sichern». «Ich bin glücklich, dass wir in der Lage sind, uns selbst zu verteidigen», sagte ein Oath Keeper zu einer lokalen TV-Station.

«Verfassung schützen»

Die Organisation hat nach eigenen Angaben rund 30'000 Mitglieder. Viele von ihnen sind ehemalige Armee-Angehörige, Ex-Polizisten und frühere Angehörige von Rettungdiensten. Sie haben es sich zur Aufgabe gemacht, die «Verfassung vor allen Feinden im In- und Ausland zu schützen».

Gegründet wurde die Miliz vor elf Jahren von dem ehemaligen Army-Fallschirmspringer Stewart Rhodes, der sich vor allem als militanter Regierungsgegner einen Namen gemacht hat.

So bezeichnete Rhodes Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton als «Hitlery» und forderte, Senator John McCain wegen «Hochverrats aufzuhängen, bis er tot ist.»

Offenes Waffentragen erlaubt

Im US-Bundesstaat Missouri ist es erlaubt, mit einer entsprechenden Bewilligung Waffen sichtbar zu tragen, so lange dies nicht in einer «bedrohenden Art und Weise» geschieht.

Die Polizei ist über den Aufmarsch der rechtsradikalen Miliz in den mehrheitlich von Afroamerikanern bewohnten Stadtteilen Fergusons gleichwohl wenig begeistert. «Es ist unnötig und aufrührerisch», sagte Jon Belmar, Chef der St. Louis County Police.

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