«Besonders ungeheuerlicher» Fall in den USA
Leichenhaus-Chef soll Leichenteile gestohlen und verkauft haben

In den USA soll der Leichenhaus-Chef der Harvard-Universität Leichenteile gestohlen und weiterverkauft haben. Nun laufen Ermittlungen.
Publiziert: 15.06.2023 um 09:35 Uhr
Der Chef des Leichenhauses wurde in der Zwischenzeit entlassen. (Symbolbild)
Foto: Shutterstock

Der Manager des Leichenhauses an der renommierten medizinischen Fakultät der Harvard Universität soll unerlaubt Leichenteile von seinem Arbeitsplatz entwendet und verkauft haben. Der 55-jährige Cedric Lodge werde des Leichendiebstahls beschuldigt, erklärte der zuständige Staatsanwalt im US-Bundesstaat Pennsylvania, Gerard Karam, am Mittwoch. Neben Lodge werden auch dessen Frau Denise und fünf weitere Verdächtige verdächtigt, als Teil eines «landesweiten Netzwerks» menschliche Überreste gekauft und verkauft zu haben.

Karam nannte die Verbrechen «besonders ungeheuerlich», da viele Opfer Organspender gewesen seien, die ihre sterblichen Überreste der Wissenschaft zur Verfügung gestellt hätten.

Die Staatsanwälte glauben, dass Lodge von 2018 bis 2022 «Organe und andere Leichenteile» vor ihrer Einäscherung gestohlen habe. Ihm wird vorgeworfen, die Teile vom Gelände der Harvard Universität in Boston in sein Haus in Goffstown, New Hampshire, gebracht und sie von dort an zwei weitere Beschuldigte verkauft zu haben. Bisweilen habe er den beiden Käufern erlaubt, die Leichenhalle zu besuchen, «und auszusuchen, was sie kaufen» wollten, hiess es.

Leiter entlassen

Die Käufer hätten die Leichenteile dann mit Profit weiterverkauft. Die Zeitung «Boston Globe» berichtete, dass unter anderem Haut verkauft worden sei, «um Leder daraus zu machen».

Lodge leitete das Leichenhaus für Harvards Körperspende-Programm. Der Universität zufolge wurde er am 6. Mai entlassen.

Eine weitere Mitbeschuldigte soll gestohlene Leichenteile von einer Leichenhalle im Bundesstaat Arkansas gestohlen haben, darunter die Leichen zweier totgeborener Babys, die eingeäschert werden sollten. Zwei weitere Beschuldigte sollen Leichenteile aneinander verkauft und insgesamt 100.000 Dollar an Zahlungen ausgetauscht haben. (AFP)

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