Besitzer entrüstet
Bundeswehr-Soldaten wollten nicht ins Gay-Hotel

Die Bundeswehr hat eine Buchung in einem Gay-Hotel storniert. Die Soldaten hätten nicht gewusst, dass es sich um solch eine Unterkunft handelt. Die Hotelbesitzer sind ebenfalls empört.
Publiziert: 10.03.2017 um 11:48 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 09:10 Uhr
Ursula von der Leyen hat sich bisher noch nicht zur Stornierung im Gay-Hotel geäussert.
Foto: Keystone

Zwei Nächte sollte eine Flugzeug-Crew der deutschen Bundeswehr in einem Berliner Gay-Hotel verbringen. Doch dazu kommt es nicht. Die Buchung für die elf Zimmer wurde kurzfristig storniert, berichtet die Berliner Zeitung «Morgenpost».

Die Betreiber des Two Hotel schrieben darauf Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (58) ein empörtes Mail: «Wir sind ein sehr schönes Hotel mit tollen Zimmern und Ausstattung», heisst es in dem Schreiben. «Wir fühlen uns sehr diskriminiert.» 

Neben diesem Vorwurf kommen auf die Bundeswehr hohe Stornierungsgebühren zu. Über 6500 Franken kostet die kurzfristige Absage.

Sachbearbeiter wusste von nichts

Die Zimmer hatte ein Sachbearbeiter für die Truppe gebucht. Die Crew recherchierte danach im Internet. «Die Stornierung erfolgte, nachdem sich Angehörige der Besatzung unmittelbar auf dem Internetauftritt über das Hotel informiert hatten», erklärt ein Sprecher des deutschen Verteidigungsministeriums.

Die Seite des «Two Hotels» in Berlin. Besonders dieser Buchungsbutton im Genitalbereich schreckte die Crew ab.
Foto: Screenshot der Internetseite des Hotels

Besonders der Buchungsbutton im Genitalbereich eines nackten Mannes soll die Soldaten abgeschreckt haben. Den Vorwurf der Diskriminierung weist die Bundeswehr aber klar von sich. «Da gibt es keine Diskriminierung aus unserer Sicht.»

Verteidigungsministerin von der Leyen ist eigentlich bekannt dafür, dass sie sich für mehr Gleichberechtigung von Homo- und Bisexuellen in der Bundeswehr einsetzt. Eine Stellungnahme ihrerseits steht aber noch aus. (jmh)

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