Nicht nur in der Ukraine, wo Moskau einen Krieg entfachte, besetzen die Russen Gebiete. Auch in der Kaukasus-Republik Georgien leben Menschen unter russischer Besatzung, so in Abchasien und Südossetien. Das entspricht rund einem Fünftel der Landesfläche der ehemaligen Sowjetrepublik.
Den Unmut von georgischen Bürgern darüber kriegten am Montag russischen Kreuzfahrt-Touristen zu spüren. Eine wütende Menschenmenge empfing die Feriengäste beim Ankern im Hafen von Batumi. Dies nicht nur wegen der russischen Besatzung. Moskau sorgt im Schwarzen Meer auch mit der Blockade von Getreidelieferungen für Spannungen – während Russen offenbar ungestört Kreuzfahrtferien machen wollen.
Die zumeist russischen Urlauber an Bord der Astoria Grande wurden in der Hafenstadt Batumi mit Verwünschungen empfangen und Gegenständen wie Eiern, Tomaten und Wasserflaschen beworfen, berichtet die russische Zeitung «Komsomolskaja Prawda».
Auch Georgiens Präsidentin wütend auf russische Provokationen
Aufgebrachte Menschen entfalteten georgische und ukrainische Flaggen und streckten Plakate in die Höhe, mit Aufschriften wie «Verschwindet nach Hause, Besatzer!»
Auch die georgische Präsidentin Salome Surabischwili (71) schloss sich dem Chor des Unmuts an. «Wir sind stolz darauf, dass unser Volk friedlich gegen die jüngste russische Provokation protestiert», schrieb sie auf X, ehemals Twitter.
«Ein russisches Kreuzfahrtschiff besucht den georgischen Hafen Batumi, während Putin Getreidelieferungen blockiert und die freie Schifffahrt im Schwarzen Meer behindert», so Surabischwili. «Die Sicherheit des Schwarzen Meeres ist von entscheidender Bedeutung für Georgien, die Ukraine und Europa.» (kes)