Berufung abgelehnt
Brasilianischer Ex-Präsident muss wegen Geldwäsche in Haft

Ein Richter des Obersten Gerichts Brasiliens hat die Berufung des Ex-Präsidenten Fernando Collor de Mello gegen eine Haftstrafe wegen Korruption abgelehnt. Es wurde eine sofortige Festnahme angeordnet.
Publiziert: 25.04.2025 um 15:31 Uhr
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Aktualisiert: 25.04.2025 um 17:57 Uhr
Fernando Collor de Mello war von 1990 bis 1992 der brasilianische Präsident.
Foto: AFP

Darum gehts

  • Brasilianischer Ex-Präsident Collor: Berufung gegen Haftstrafe abgelehnt, sofortige Festnahme angeordnet
  • Collor war von 1990 bis 1992 Präsident, trat nach Korruptionsvorwürfen zurück
  • Verurteilung zu 8 Jahren und 10 Monaten Haft für Bestechungsgelder von 20 Millionen Reais
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SDASchweizerische Depeschenagentur

Der ehemalige brasilianische Präsident Fernando Collor de Mello ist nach einem gegen ihn erlassenen Haftbefehl wegen Korruption festgenommen worden. Der 75-Jährige wurde am Flughafen von Maceió der Hauptstadt des Bundesstaates Alagoas festgehalten, wie mehrere Medien übereinstimmend berichteten. Er sei auf dem Weg in die Hauptstadt Brasília gewesen, um sich der Justiz zu stellen, berichtete die Nachrichtenagentur Agência Brasil unter Berufung auf seine Verteidigung.

Bundesrichter Alexandre de Moraes vom Obersten Gerichtshof (STF) hatte die sofortige Inhaftierung angeordnet. Zuvor war die Berufung der Verteidigung gegen eine Verurteilung zu acht Jahren und zehn Monaten Haft wegen Bestechlichkeit und Geldwäsche abgewiesen worden. Über die Entscheidung soll noch heute in einer ausserordentlichen Sitzung des Gerichts abgestimmt werden.

Collor war erster Präsident nach Militärdiktatur

Collor wurde bereits 2023 dafür verurteilt, nach seiner Amtszeit (1990-1992) in Zusammenhang mit einem Korruptionsskandal um die Treibstofffirma BR Distribuidora Schmiergeld angenommen zu haben. Dabei handelt es sich um ein Tochterunternehmen des halbstaatlichen Energiekonzerns Petrobras.

Collor de Mello hatte 1989 die ersten direkten Präsidentenwahlen nach der brasilianischen Militärdiktatur (1964-1985) gewonnen. Er trat sein Amt 1990 an. Im Zuge eines Skandals um erpresste Wahlkampfgelder in Millionenhöhe und Korruption erklärte er im Dezember 1992 seinen Rücktritt. Er kam damit seiner Amtsenthebung zuvor. 1994 wurde er mangels Beweisen freigesprochen. Collor de Mello kehrte später in die aktive Politik zurück und war bis Februar Senator für den Bundesstaat Alagoas.

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