«Wagner ist dort, um die Junta zu unterstützen, aber lässt dabei glauben, sie würden gegen den Terrorismus kämpfen», sagte Le Drian in der Nacht zu Mittwoch im Aussenausschuss der französischen Nationalversammlung in Paris.
«Wagner ist nicht gekommen, weil die internationale Gemeinschaft sich zurückzieht», sagte Le Drian, «sondern weil die Junta sich mit allen Mitteln an der Macht halten will.» Frankreich geht wie weitere westliche Länder davon aus, dass Söldner des Unternehmens in dem westafrikanischen Land aktiv sind. Die Europäische Union wirft Wagner vor, Gewalt zu schüren und Zivilisten einzuschüchtern, und hat die Organisation am 13. Dezember 2021 mit Sanktionen belegt.
Malis Übergangsregierung bestreitet Anwesenheit russischer Söldner
Malis vom Militär beherrschte Interimsregierung hatte jüngst die Anwesenheit russischer Ausbilder im Land zugegeben und betont, sie mit dem gleichen Mandat ausgestattet zu haben wie die EU-Ausbildungsmission EUTM. Deutschland, Frankreich, Grossbritannien und weitere Länder hatten ihr dagegen vorgeworfen, Söldner der russischen Firma Wagner ins Land geholt zu haben, was Malis Interimsregierung bisher bestritten hat. Den von Frankreich angenommenen Einsatz der Söldner in Mali wertete Le Drian als Sicherheitsrisiko für das Land und die Region.
Mali mit seinen rund 20 Millionen Einwohnern hat seit 2012 drei Militärputsche erlebt und gilt als politisch äusserst instabil. Seit dem bisher letzten Putsch im vergangenen Mai wird das Land von einer militärischen Übergangsregierung geführt. Dem Krisenstaat machen seit Jahren islamistische Terrorgruppen zu schaffen. Die frühere Kolonialmacht Frankreich ist in der Region mit Tausenden Militärs im Anti-Terror-Kampf aktiv.
(SDA)