Bernhard B. aus Bonaduz GR kostet ein lustiger Männer-Ausflug das Leben
Todessturz aus Kübel-Gondel 47

Bernhard B. stürzte bei einem Ausflug mit Freunden aus einer Gondel 5 Meter in die Tiefe. Überlebenschancen gab es keine.
Publiziert: 03.11.2015 um 18:31 Uhr
|
Aktualisiert: 30.09.2018 um 16:17 Uhr
1/6
Aus dieser Gondel stuerzte der Schweizer in den Tod.
Von Claudia Mascherin und Michael Sahli

Gondel Nummer 47 wurde ihm zum Verhängnis: Der Bündner Bernhard B.* († 47) fiel in Laveno-Mombello (I) aus einer Seilbahn fünf Meter in die Tiefe. Der Bauunternehmer aus Bonaduz GR konnte nur noch tot geborgen werden.

Sechs seiner Eishockeyfreunde mussten den Todessturz mitansehen. Christian M.*, der Bruder des Verunglückten schildert BLICK das Drama so: «Bernhard stand in der zweiten von vier Gondeln.» Die beiden Nachfolgenden fuhren über den Abgestürzten hinweg. «Es stehen alle unter Schock, die Männer sind kaum ansprechbar.» Nach dem Sturz mussten sie sieben quälend lange Minuten bis zur Talstation hinunterfahren. Bruder Christian: «Dort standen die Rettungskräfte schon bereit.» Eine schnelle Reaktion der Italiener. Leider war sie vergebens.

Bernhard B. war mit Freunden vom Eishockeyclub PSC Bonaduz auf einem Ausflug auf der italienischen Seite des Lago Maggiore. Die Truppe genoss den Abend vor B.s 48. Geburtstag. «Sie haben im Bergrestaurant gegessen und getrunken», erzählt der Bruder. Wie kam es anschliessend zu diesem tödlichen Zwischenfall? Das fragen sich die Angehörigen immer wieder. Eine belastende Situation.

Für Paola Mattioni vom Bergrestaurant Funivie del Lago Maggiore ist der Fall indes klar. Jemand hat die Türe der Gondel geöffnet. «Die Techniker haben gesehen, wie die Männer die Türe öffneten», sagt Mattioni. «Sie stoppten die Bahn und wiesen die beiden Männer in der Gondel per Lautsprecher an, die Türe sofort wieder zu schliessen.» Die Warnung war vergebens: «Die Techniker sahen daraufhin etwas aus der Gondel fallen.»

Dass die Türe beim Mast Nummer 13 aus Versehen aufging, hält man im Restaurant für unmöglich: «Die öffnet sich nicht so einfach. Das ist kompliziert und braucht drei Handgriffe.»

Die zweiplätzigen Stehkabinen der Seilbahn von Laveno-Mombello sind sehr speziell. In der Schweiz gibt es diesen Typ nicht. Die italienische Polizei geht davon aus, dass sich Bernhard B. während der Fahrt unwohl fühlte und die Tür selber öffnete.

Wie viel Alkohol im Spiel war, kann man auch im Bergrestaurant nicht genau sagen. «Die Männer waren heiter, sie torkelten aber nicht. Sonst hätten wir sie nicht in die Bahn gelassen.»

Mittlerweile sind die Eishockeyfreunde wieder daheim im Bündnerland.

* Namen der Redaktion bekannt

Fehler gefunden? Jetzt melden