Strandverkäufer kommt aus dem Senegal
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Mit Cumulus-Rabatt:Strandverkäufer kommt aus dem Senegal

«Berner» Strandverkäufer entzückt Touristen – BLICK hat ihn gefunden
«Ihr Schweizer seid mir die Liebsten!»

Über Nacht wurde Djily Gueye (32) in der Schweiz zum Internet-Hit: Er preist seine Sonnenbrillen in beachtlichem Berndeutsch an, bietet sogar einen «Cumulus-Rabatt». BLICK erzählt der fröhliche Strandverkäufer, warum er Berner Mundart kann.
Publiziert: 05.07.2019 um 11:12 Uhr
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Aktualisiert: 05.07.2019 um 12:08 Uhr
Hier lockt ein Strandverkäufer mit einem Cumulus-Angebot
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Sonnenbrille zum halben Preis:Hier lockt ein Strandverkäufer mit einem Cumulus-Angebot
Helena Schmid

Vom Morgen bis zum Sonnenuntergang schlendert der Händler kilometerweit über den Strand von Mallorca, preist seine Sonnenbrillen an, verkauft sie den Touristen. Ein Knochenjob in brütender Hitze. Und doch hat Djily Gueye (32) immer ein Grinsen im Gesicht und einen Spruch auf den Lippen – oft auf Schweizerdeutsch: Der Familienvater aus Senegal ist jener Strandverkäufer, der zurzeit die Schweizer Netz-Gemeinschaft begeistert.

Ein Video auf Twitter machte Gueye hierzulande über Nacht berühmt. «Mini Brüue! Leg sie mou a!», witzelt er gegenüber einer Schweizer Familie am Strand – in breitem Berndeutsch. Dann nimmt er sein Portemonnaie heraus, zeigt auf eine Cumulus-Karte der Migros: «Mit Cumulus-Punkt! Haube Priis», ruft er, die Familie filmt die Szene. In den sozialen Netzwerken ging das Video viral und rief sogar die Migros auf den Plan.

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Freund im Kanton Bern brachte ihm Deutsch bei

BLICK erzählt der Strandverkäufer jetzt: «Schweizerdeutsch habe ich vor etwa fünf Jahren gelernt, als ich einen Kollegen im Kanton Bern für ein paar Monate besuchte.» Die Cumulus-Karte sei ihm aus dieser Zeit besonders im Gedächtnis geblieben. «Ich habe meine eigene seit dem Besuch in der Schweiz immer dabei. Das bringt die Touristen zum Lachen», sagt er.

Der Strandverkäufer pendelt zwischen Mallorca und Gran Canaria – mittlerweile schon seit über zehn Jahren. Er war noch ein junger Mann, als er Senegal verliess, um in Europa zu arbeiten. «Meine Familie ist sehr arm. Zu Hause konnte ich ihr keine Zukunft bieten, auch meinen Kindern nicht. Also kam ich hierher», erzählt er.

Gute Miene zum strengen Job

Im Sommer laufe das Geschäft gut. Er könne seinen Verwandten monatlich Geld schicken. Gueye: «Aber im Winter reicht das Geld manchmal kaum zum Leben.» 

Vor einem Monat habe er seine Ehefrau und die drei Kinder in Senegal besucht. «Ich vermisse sie sehr», sagt er. Gerne würde der Senegalese einen anderen Job machen, besser bezahlt werden. Doch die Möglichkeiten sind beschränkt. «Ich finde hier gar nichts anderes.»

Am Ende sei es der Austausch mit den Touristen, der seine strenge Arbeit erträglich macht. Einige von ihnen trifft Gueye jedes Jahr und hat so schon enge Freundschaften geschlossen. «Ich kenne mittlerweile Leute aus Deutschland, den Niederlanden und der Schweiz, auch einige aus Frankreich», erzählt er und fügt lachend an: «Aber ihr Schweizer seid mir die Liebsten!»

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