Bei der Überwachung des Attentäters vom Berliner Weihnachtsmarkt, Anis Amri, sind die deutschen Behörden Fehleinschätzungen unterlegen. Dies gehe aus einem vertraulichen Bericht des Parlamentarischen Kontrollgremiums (PKG) in Berlin hervor, berichtet heute der öffentlich-rechtliche Nachrichtensender RBB-Inforadio.
Das Radio beruft sich in seinem Bericht auf Fraktionskreise. Die deutschen Sicherheitsbehörden hätten die Gefahr, die von Amri ausging, nicht immer richtig bewertet.
Auch seien die deutschen Geheimdienste in die Ermittlungen gegen Amri nicht ausreichend eingeweiht gewese. Im PKG-Bericht wird laut RBB weiter kritisiert, wie islamistische Gefährder im Gemeinsamen Terror-Abwehrzentrum von Bund und Ländern eingestuft werden.
Ausserdem werde gefordert, dass Justiz- und Ausländerbehörden stärker eingebunden werden müssten, um Gefährder konsequent abschieben zu können.
12 Menschen getötet
Der Tunesier Amri hatte am 19. Dezember den Anschlag auf den Weihnachtsmarkt an der Berliner Gedächtniskirche verübt, bei dem zwölf Menschen starben und mehr als 60 verletzt wurden.
Behörden im Bundesland Nordrhein-Westfalen hatten Amri bereits im Februar 2016 als islamistischen Gefährder eingestuft. Dennoch konnte Amri vor dem LKW-Attentat vom Berliner Breitscheidplatz untertauchen. (SDA)