Bergsteigerin entkommt am Nanga Parbat nur knapp dem Tod
Jetzt wollen Schweizer Ärzte ihre Hände retten

Bei der Tragödie am Nanga Parbat verlor die Bergsteigerin Elisabeth Revol (37) ihren Partner. Die Französin erlitt schwere Erfrierungen. Jetzt wollen Schweizer Ärzte ihre Hände retten.
Publiziert: 05.02.2018 um 19:12 Uhr
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Aktualisiert: 22.12.2020 um 15:34 Uhr
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Die Bergsteigerin Elisabeth Revol (37) zog sich am Nanga Parbat starke Erfrierungen an ihren Händen zu.
Foto: AFP PHOTO/PHILIPPE DESMAZES

Ohne Sauerstoff und Sherpas hat die französische Bergsteigerin Elisabeth Revol (37) zusammen mit dem Polen Tomasz «Tomek» Mackiewicz (†43) am 25. Januar als erste Frau den Gipfel des Nanga Parbat (8125 m) in Pakistan bezwungen (BLICK berichtete). Der Berg ist der neunthöchste der Welt und wird auch «Killer Mountain» genannt.

Doch der Preis für den erfolgreichen Aufstieg war hoch. Für Tomek endete das Abenteuer im Westhimalaja tödlich. Revol entkam nur knapp dem Tod. Sie erlitt aber schwere Erfrierungen. Jetzt sollen Schweizer Ärzte ihre Hände retten, wie die «Tribune de Genève» berichtet.

Überdruckkammer soll Amputation abwenden

Revol wurde nach ihrer Rettung von Ärzten in Islamabad betreut und anschliessend zurück in ihre Heimat Frankreich geflogen, wo sie im Hôpitaux des Pays du Mont-Blanc de Sallanches behandelt wurde. Ihre Erfrierungen sind massiv.

Um eine Amputation ihrer Extremitäten abzuwenden, muss Revol jetzt jeden Tag ins Universitätsspital in Genf, das über eine Überdruckkammer verfügt. Eigentlich bei Tauchunfällen genutzt, soll die Überdruckkammer nun auch Revol bei ihrer Genesung helfen. Denn der hoch konzentrierte Sauerstoff in der Kammer unterstützt den Körper bei der Heilung von Wunden. Zudem kann sich auch das geschädigte Gewebe an Revols Händen schneller regenerieren – so die Hoffnung der Schweizer Ärzte.

Kampf ums Überleben am Nanga Parbat

Die Szenen, die sich an jenem schicksalhaften Tag am Nanga Parbat abspielen, könnten dramatischer nicht sein. Revols Begleiter weist die typischen Symptome der Höhenkrankheit auf. «Er blutete aus dem Mund», sagt Revol. Er sieht nichts, kann nicht mehr gehen und kaum noch kommunizieren.

Mehrere Hilferufe bleiben unbeantwortet, dann endlich die ersehnte Rückmeldung der Rettungskräfte. Doch um ihr eigenes Leben zu retten, muss die 37-jährige Extremsportlerin ihren Bergsteiger-Kollegen auf 7200 Metern zurücklassen und den Abstieg auf 6000 Meter alleine bewältigen.

Dort angekommen, wird sie von Rettern abtransportiert. Mackiewicz kämpft währenddessen um sein Leben. Ein Rettungshelikopter soll dem Bergsteiger zu Hilfe eilen. Doch wegen der schlechten Wetterverhältnisse kann der Helikopter nicht wie geplant starten. Der Pole stirbt. (rad)

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