Im betroffenen Gebiet an der Grenze zwischen den Regionen Aragonien und Valencia seien zwischen Donnerstag und Freitag rund 1500 Menschen aus ihren Häusern evakuiert worden, berichtete der staatliche Fernsehsender RTVE unter Berufung auf die Behörden.
Betroffen waren bis Freitagvormittag bereits mehr als zehn Ortschaften der Provinzen Castellón und Teruel. Die Flammen seien von Anfang an «sehr gefrässig» gewesen, erklärte vor Journalisten der Regierungschef der Region Valencia, Ximo Puig. Die zerstörte Waldfläche entspricht ungefähr 1400 Fussballfeldern. Es gab zahlreiche Stromausfälle, mindestens drei Landstrassen waren am Freitag gesperrt.
«Man hat uns gesagt, wir sollten schnellstens raus. Wir haben einen Schlafanzug geschnappt und das war's», sagte eine sichtlich beunruhigte ältere Frau zu RTVE. Der Bürgermeister der von den Evakuierungen betroffenen 550-Einwohner-Ortschaft Montanejos, Miguel Sandalinas, räumte ein: «Wir sind alle sehr besorgt.»
Wetterbedingungen erschweren Löschung
Die Bekämpfung der Flammen wurde laut dem Wetterdienst Aemet von starken Winden, geringer Luftfeuchtigkeit und den relativ hohen Temperaturen von mehr als 20 Grad erschwert. Nach amtlichen Angaben waren am Freitag rund 20 Hubschrauber und Löschflugzeuge sowie Dutzende Bodeneinheiten der Feuerwehr, der Militärischen Nothilfe-Einheit UME, des Zivilschutzes und des Notfalldienstes Samu im Einsatz.
2022 war für Spanien das verheerendste Waldbrand-Jahr seit Beginn der Erfassungen des Europäischen Waldbrandinformationssystem EFFIS. Nach Messungen des europäischen Erdbeobachtungssystems Copernicus wurde im vorigen Jahr bei 493 grösseren Bränden eine Fläche von gut 306'000 Hektar zerstört. Das sind über 3000 Quadratkilometer. Zum Vergleich: Das Saarland hat eine Fläche von knapp 2570 Quadratkilometern.
(SDA)