Es sei damit zu rechnen, dass die in Indien entdeckte Mutante derzeit «mindestens die Hälfte aller Neuinfektionen ausmacht», schreibt das RKI - die Bundesbehörde für Infektionskrankheiten - in einem Bericht vom Mittwochabend. Der Anteil von Delta an einer Stichprobe aus dem Zeitraum 14. bis 20. Juni wird darin mit rund 37 Prozent beziffert. Das ist mehr als doppelt so viel wie in der Woche zuvor, als es noch 17 Prozent waren.
Mit Blick auf die nachgewiesenen Delta-Fälle spricht das RKI von einer «leichten Zunahme». Nachdem in der Woche vom 31. Mai bis zum 6. Juni noch 410 solche Ansteckungen erfasst wurden, bekam das RKI vom 14. bis zum 20. Juni bereits 724 gemeldet. Es wird aber nicht jede positive Probe auf Varianten hin untersucht.
Insgesamt ist die Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland rückläufig. Sie lag nach RKI-Angaben von Donnerstagmorgen bei 5,1 (Vortag: 5,2; Vorwoche: 6,6). Fachleute befürchten jedoch eine Trendumkehr mit zunehmender Delta-Verbreitung.
Die bisherige Entwicklung liegt vor allem am massiven Rückgang der Fälle durch die zuletzt vorherrschende Variante Alpha: Für sie gibt das RKI im Bericht ein Absinken der geschätzten Sieben-Tage-Inzidenz von 76 auf rund 5 über einen Zeitraum von sechs Wochen an. Die Inzidenz von Delta nahm demnach in den letzten drei beobachteten Wochen zu: von 2,0 auf 3,2.
(SDA)