Beim Brexit gehts jetzt um den Hund. Besser gesagt: um zwei. Sie gehören dem britischen Abgeordneten Bob Stewart und sprechen laut ihrem Herrchen Französisch. Vermutlich bellen sie auch so – statt «Wau, wau!» also «Ouaf, ouaf!»
Mehrmals im Jahr überqueren die Französisch sprechenden respektive bellenden Labradorhunde mit ihrem «EU-Haustierausweis» den Ärmelkanal, führte Stewart am Mittwoch im britischen Parlament aus. Im Namen aller Tierbesitzer fordert er diesbezüglich ein Anschlussabkommen über den 31. Dezember hinaus.
Bleibt Grossbritannien bei seinem EU-Ausstiegskurs, wäre mit tierischen Reisen demnächst Schluss. Die britischen Europa-Abgeordneten haben ihre Büros in Brüssel geräumt, Ende Jahr droht (mal wieder) der No-Deal-Brexit. Die Verhandlungsfrist will London partout nicht verlängern.
Im schlimmsten Fall droht den Labradoren von Brexit-Unterstützer Stewart – der lange gegen die EU-Freizügigkeitsregelungen gewettert hatte – künftig bei jeder Reise eine viermonatige Wartezeit inklusive Mikrochip, Tollwutimpfung und Bluttest.
Beim ewigen Brexit-Zoff geht es natürlich vor allem um die britischen Zweibeiner. Vizepremier Michael Gove sympathisiert jedoch mit Stewarts Anliegen. Auf Französisch erklärte er: «Wir verteidigen stets die Rechte von Hunden!»
Im Juli steht die nächste Verhandlungsrunde an zwischen Brüssel und London. An tierischen Metaphern mangelt es nicht. EU-Ratschef Charles Michel twitterte, man sei «bereit, einen Tiger in den Tank zu packen». Die Europäische Union werde aber keine Katze im Sack kaufen. Ouaf!