Beim Anflug auf Heathrow
Blinder Passagier stürzt von Jumbo auf Bürohaus

Auf einem Hausdach in London haben Arbeiter die Leiche eines Mannes entdeckt. Offenbar hatte er sich im Radkasten eines Flugzeuges aus Südafrika versteckt. Beim Landeanflug stürzte er in die Tiefe.
Publiziert: 19.06.2015 um 15:01 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 18:52 Uhr
Auf dem Dach dieses Gebäudes in Richmond, London, fand die Polizei eine Leiche
Foto: Google Streetview

Elf Stunden hatte sich ein Mann im Radkasten einer Boeing 747 aus Johannesburg versteckt, ehe er beim Landeanflug auf den Flughafen Heathrow den Halt verlor und auf ein Bürohaus stürzte. Das berichten britische Medien.

Mitarbeiter hatten am Morgen die Leiche auf dem Dach des Hauses im Südwesten Londons entdeckt und die Polizei gerufen. Bei den Ermittlungen stellte sich heraus, dass ein anderer Mann auf dem Flughafen Heathrow mit schweren Verletzungen aus dem Radkasten eines Jumbojets geborgen und in eine Klinik eingeliefert wurde.

Offenbar hatten sich die beiden gemeinsam am Fahrwerk des Jumbojets von British Airways festgeklammert. Als es für die Landung ausgefahren wurde, verlor einer der beiden wohl den Halt und stürzte auf die Erde.

Temperaturen von bis zu -50 Grad ausgehalten

Als der Jet über die Strasse im Stadtteil Richmond flog, befand er sich in einer Höhe von mehr als 400 Metern. Der Überlebende sei noch immer in kritischem Zustand, er hatte bei dem Nachtflug Temperaturen von bis zu -50 Grad aushalten müssen, wie die Auswertung der Flugdaten ergab.

Die Ermittlungen dauern an, es werde geprüft, ob der Mann wirklich aus dem Flugzeug gefallen ist, erklärten die Behörden. «Der Tod des Mannes wird derzeit als ungeklärt eingestuft. Eine Untersuchung der Leiche wird in Kürze erfolgen.» Auch die Identität des Toten müsse noch geklärt werden.

«Sehr seltenes Ereignis»

Zu dem Onlinehändler, der in dem Haus seine Büros hat, gibt es den Berichten zufolge keine Verbindungen. Es habe «früh Hinweise darauf gegeben, dass es sich um die Leiche eines blinden Passagiers handelt», sagte ein Sprecher des Unternehmens. «Der Vorfall hat nichts mit der Firma oder ihren Mitarbeitern zu tun.»

British Airways erklärte, es handle sich um ein «sehr seltenes» Ereignis. 2012 war jedoch ein Mann aus Botswana nicht weit von Richmond entfernt aus dem Radkasten einer Boeing gestürzt. Er war zuvor erforen. Die Ermittler tappten damals nach dem Fund der Leiche lange im Dunkeln, erst mithilfe seines Handys konnte er schliesslich identifiziert werden. (pom)

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