Bei Truppeneinsatz in Syrien
Russland warnt vor «neuem Weltkrieg»

Martialische Worte aus Moskau und ein weiterer Versuch, den Krieg auf diplomatischem Parkett zu beenden: Auch heute beherrschte die Syrien-Krise die internationale Politik.
Publiziert: 11.02.2016 um 20:43 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 02:52 Uhr
Kampfjet-Angriff der russischen Armee auf Stellungen in der Nähe der syrischen Stadt Aleppo.
Foto: AP

Russland hat im Syrien-Konflikt vor einem dritten Weltkrieg gewarnt, sollten Bodentruppen zum Einsatz kommen. Bodenoffensiven führten üblicherweise dazu, dass ein Krieg zum Dauerzustand werde, sagte Ministerpräsident Dmitri Medwedew der deutschen Zeitung «Handelsblatt» vom Freitag.

«Es könnte Jahre oder sogar Jahrzehnte dauern», ergänzte er laut Vorabbericht. «Alle Seiten müssen gezwungen werden, am Verhandlungstisch Platz zu nehmen anstatt einen neuen Weltkrieg auszulösen.»

Moskau: Haben konkrete Vorschläge eingereicht

Saudi-Arabien hatte sich bereit erklärt, unter der Führung der USA Bodentruppen nach Syrien zu entsenden. Am Donnerstagabend fand in München ein Aussenministertreffen zum syrischen Bürgerkrieg statt.

Die Aussenminister Lawrov und Kerry am Treffen der Syrien-Kontaktgruppe in München.
Foto: AP

Russlands Aussenminister Sergej Lawrow sagte bei dem Treffen mit seinem US-Kollegen John Kerry, Moskau habe dazu «ziemlich konkrete Vorschläge» vorgelegt.

Der deutsche Aussenminister Frank-Walter Steinmeier forderte «so etwas wie einen Durchbruch», Washington eine umgehende Waffenruhe.

Obama beharrt auf sofortige Waffenruhe

Russland warte auf eine Antwort der USA, bevor die Vorschläge der Syrien-Kontaktgruppe vorgelegt werden sollten, sagte Lawrow. Kerry sagte «ernsthafte Beratungen über alle Aspekte der Lage in Syrien» zu. Aus US-Diplomatenkreisen hiess es, Washington beharre auf einer «sofortigen Waffenruhe». Moskau hatte zuvor bereits «neue Ideen» angekündigt.

Der Syrien-Kontaktgruppe gehören neben 17 Staaten die Vereinten Nationen, die Arabische Liga und die Europäische Union an. In München hielten sich neben Kerry, Lawrow und Steinmeier unter anderen auch der UNO-Sonderbeauftragte für Syrien, Staffan de Mistura, und die EU-Aussenbeaufragte Federica Mogherini auf. (SDA/bih)

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