Am Freitag war Donald Trump bei der Waffenlobby NRA zu Gast. Ein Zuschauer wollte dem US-Präsidenten offenbar noch vor dessen Rede unbedingt etwas an den Kopf werfen – im wörtlichen Sinne. Als Trump die Bühne in Indiana betrat, flog ein harter Gegenstand an ihm vorbei. Das zeigt ein Video auf Twitter.
Laut Medienberichten handelte es sich bei dem Gegenstand um ein Handy. Der Secret Service nimmt den tätlichen Angriff ernst. Die Sicherheitstruppe des US-Präsidenten nahm den Handy-Werfer fest. Offenbar handelt es sich um einen Mann namens William Rose.
Ermittler testen psychische Gesundheit
Gegenüber «Fox News» gab der Secret Service Details bekannt: «Um ungefähr 12.30 Uhr war Präsident Trump auf einer Veranstaltung in Indianapolis (Indiana). Als der Präsident die Bühne betrat, aber noch bevor er anfing zu sprechen, landete ein Handy aus dem Zuschauerraum auf der gegenüberliegenden Seite der Bühne. Eine Person musste die Veranstaltung verlassen und die Ermittlungen dauern an.»
Was hinter dem Handy-Wurf steckt, ist noch nicht geklärt. Die lokale Polizeistelle berichtete gegenüber «Fox News», sie hätte den Secret Service in einer laufenden Ermittlung unterstützt: «Die psychische Gesundheit von William Rose, gegen den ermittelt wird, wird untersucht.»
Beliebte Wurfinstrumente: Glitzer, Tomaten, Schuhe
Verglichen mit seinen Vorgängern und politischen Kontrahenten ist Donald Trump glimpflich davongekommen. Hillary Clinton musste sich 2014 in Las Vegas vor einem Schuh ducken, der Republikaner Mitt Romney bekam 2012 in Colorado eine «Glitzer-Bombe» ab. Das Gleiche passierte Romneys Parteikollegen Rick Santorum und dem ehemaligen Repräsentantenhaus-Sprecher Newt Gingrich. Die Glitzer-Bomben sind Ausdruck von Protest gegen die Diskriminierung von Schwulen und Lesben.
Auch Lebensmittel sind als Wurfinstrument beliebt: Sarah Palin wurde 2009 nur knapp von zwei Tomaten verfehlt, Arnold Schwarzenegger bekam 2003 ein Ei auf das Jackett. Kaliforniens Ex-Gouverneur nahm es lässig: Er verbuchte die Aktion unter Meinungsfreiheit.
Unvergessen bleibt auch der Schuh-Wurf auf George W. Bush. Der irakische Journalist Montazer al-Zaidi sorgte im Dezember 2008 für internationales Aufsehen, als er den scheidenen US-Präsidenten bei einer Pressekonferenz in Bagdad mit zwei Schuhen bewarf. (kin)