In Südfrankreich wurden gestern zwei Terrorverdächtige verhaftet (BLICK berichtete). Anschliessend führten die Ermittler eine Razzia durch, bei welcher drei Kilogramm des Sprengstoffs TATP gefunden wurde. Das teilte Antiterrorstaatsanwalt François Molins in Paris mit. Die Ermittler fanden ebenfalls eine Maschinenpistole vom Typ Uzi.
TATP war auch bei den Pariser Terroranschlägen vom November 2015 von islamistischen Gewalttätern verwendet worden. Offenbar hatten die Männer konkrete Anschlagspläne. Bei der Durchsuchung sei auch eine Fahne der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) gefunden worden.
Ziel und Tag unklar
Clément B. (22) und Mahiedine M. (29) hätten eine «gewaltsame Aktion» auf französischem Territorium geplant, die «unmittelbar» bevorgestanden habe, führte Molins aus. Es sei aber unklar, an welchem Tag genau und auf welches Ziel oder welche Ziele der Anschlag verübt werden sollte. Molins charakterisierte die beiden Verdächtigen als «ebenso misstrauisch wie entschlossen».
Die Verdächtigen – nach denen bereits gefahndet wurde – haben beide die französische Staatsbürgerschaft. Sie waren am Dienstagmorgen in Marseille gefasst worden. Ihr Anschlagsziel war womöglich ein Präsidentschaftskandidat oder eine Wahlkampfveranstaltung.
Fotos der beiden Terrorverdächtigen waren schon vergangene Woche an die Sicherheitsteams mehrerer Präsidentschaftskandidaten übermittelt worden. Sicherheitsbeamte von Fillon wurden laut Medienberichten über die Gefahren informiert. Auch Le Pens Wahlkampfteam wurde informiert, wie Front-National-Vize Florian Philippot dem Sender BFMTV sagte.
Angst vor Terror in Frankreich steigt
Die Festnahmen fünf Tage vor der ersten Runde der Präsidentschaftswahl am kommenden Sonntag schürten neue Sorgen vor Anschlägen. Die Wahl findet deshalb unter verschärften Sicherheitsvorkehrungen statt. Gleiches gilt für die Wahlkampfveranstaltungen. Bei den beiden Wahlrunden am 23. April und 7. Mai werden landesweit mehr als 50'000 Polizisten und Soldaten im Einsatz sein. (SDA)