Der Vogel sei nahe der argentinischen Basis Primavera auf der antarktischen Halbinsel entdeckt und dann von Wissenschaftlern auf der spanischen Forschungsstation Gabriel de Castilla untersucht worden. «Diese Entdeckung zeigt zum ersten Mal, dass das hochpathogene Vogelgrippevirus trotz der Entfernung und der natürlichen Barrieren die Antarktis erreicht hat», hiess es in einer Mitteilung des Instituts. Auf vorgelagerten Inseln war die Vogelgrippe schon zuvor nachgewiesen worden.
Forschende sorgen sich nun um die Tierwelt der Antarktis, vor allem um die Pinguinkolonien. «Pinguine nisten sehr eng beieinander und wenn das Virus in die Kolonien gelangt, kann es sich sehr schnell verbreiten», schreiben britische Forscher in einer zuletzt veröffentlichten Vorab-Publikation einer wissenschaftlichen Studie zur Ausbreitung von H5N1 in der antarktischen Region. «Sollte das Virus zu einem Massensterben in den Pinguinkolonien führen, könnte das eine der grössten ökologischen Katastrophen der modernen Zeit darstellen.»
Derzeit grassiert die grösste je dokumentierte Vogelgrippewelle, die sich über mehrere Erdteile erstreckt. Der Erreger befällt vor allem Vögel, wurde aber auch bei mehreren Säugetieren gefunden. In Südamerika sind bereits Tausende Robben und Seelöwen dem Virus zum Opfer gefallen. Vor rund einem Monat wurden zwei Fälle unter Eselspinguinen auf den Falklandinseln im Südatlantik registriert.
«Die Auswirkungen bei Pinguinen können sehr unterschiedlich sein, neurologisch und respiratorisch», sagte Juliana Vianna vom chilenischen Forschungsinstitut Milenio Base im Radiosender Bío Bío. «Das Virus verursacht eine hohe Sterblichkeit, die aufgrund der genetischen Vielfalt von Art zu Art variiert. Einige können dem Virus widerstehen, andere sterben.»
(SDA)