Es hätte eine Demonstration gegen Polizeigewalt werden sollen. Nachdem zuletzt in Falcon Heights (Minnesota) Philando Castile (32) bei einer Fahrzeugkontrolle erschossen wurde. Nachdem 48 Stunden zuvor in Baton Rouge (Louisana) zwei Polizisten Alton Sterling (37) auf einem Parkplatz aus nächster Nähe erschossen hatten.
In zahlreichen Städten war es danach zu Demonstrationen gegen Polizeigewalt gegen Schwarze gekommen. So auch diese Nacht in Dallas (Texas). Doch diese Demo endete in einer Gewaltorgie. Jetzt mit toten Polizisten.
Laut Medienberichten wurde auf 11 Polizisten geschossen! Gemäss aktuellen Medienberichten sind vier dabei getötet worden, mindestens einer befindet sich in kritischem Zustand. Einer der getöteten Polizisten war sogar dunkelhäutig. Die Täter sollen von einem Dach aus der Ferne auf die Cops geschossen haben.
Gibt es eine Bombe?
Die Situation ist nach wie vor angespannt. «Die Verdächtigen haben gedroht, eine Bombe explodieren zu lassen», sagte Polizeichef David Brown an einer Medienkonferenz. «Wir durchsuchen jetzt das ganze Gebiet, um die Bombe zu finden». In der Nähe des Tatorts wurde ein verdächtiges Paket gefunden, welches jetzt abgesichert und untersucht wird. Ein Mann, der das Paket bei sich hatte, wurde in Gewahrsam genommen.
Die Polizei hat auf Twitter Bilder eines Verdächtigen veröffentlicht, nach dem gefahndet wird: Auf einem ist zu sehen, wie er ein Scharfschützengewehr trägt. Mit einem solchen Gewehr wurde auf die Polizisten geschossen. Der Mann hat sich mittlerweile gestellt, berichtet die Polizei – ob es sich um den Täter handelt, ist nicht klar. In Texas ist es erlaubt, offen eine Waffe zu tragen, sofern man die nötige Lizenz dazu hat.
Zuvor habe es friedliche Proteste gegen Polizeigewalt gegen Afroamerikaner gegeben. Auslöser waren zwei erschossene Afroamerikaner innerhalb von zwei Tagen.
In Falcon Heights (Minnesota) starb ein Mann im Spital, nachdem ein Polizist bei einer Fahrzeugkontrolle auf ihn geschossen hatte. Kurz zuvor hatten in Baton Rouge (Louisiana) zwei Polizisten eine Person auf einem Parkplatz zu Boden gezwungen und ihn aus nächster Nähe erschossen.
Diese Tode seien ein Ereignis, das alle Amerikaner gleichermassen angehen muss, sagte Präsident Barack Obama. «Wir erleben so etwas viel zu oft», sagte Obama unmittelbar nach der Landung in Warschau, wo er in der Nacht zum Freitag zum NATO-Gipfel eintraf. Der sichtbar berührte Präsident beschwor die Amerikaner, nach dem Geschehenen nicht in routinierte Reaktionsmuster zu verfallen, sondern innezuhalten. (sin/rey/sda)