Schöne Kleider, gutes Essen und stolze Gesichter. Eigentlich sollte bei einer Abi-Feier ein Meilenstein gefeiert werden: Doch in Deutschland endete eine solche Party tragisch. Ein 17-jährige Abiturientin stürzte in der Nacht auf Montag durch eine Lichtkuppel aus Plexiglas in die Tiefe, wie «Bild» berichtet. Der Vorfall ereignete sich bei einem Festsaal in Berlin-Neukölln, der zu einem bekannten Hotel gehört.
Nach Angaben der Polizei stürzte die Schülerin des Berliner Rosa-Luxemburg-Gymnasiums, um 1.30 Uhr rund acht Meter durch das Dach des Festsaals – und prallte auf den harten Boden. Ein zweiter Jugendlicher (16), der ebenfalls auf das Dach geklettert war, landete offenbar auf einem Abfallbehälter. Dieser federte seinen Sturz ab – und er kam mit glimpflichen Verletzungen davon. Nach dem Sturz konnte er sich aufrappeln und selbstständig zum Rettungswagen laufen.
Sicherheitschef: «Meine Leute stehen noch unter dem Eindruck der Geschehnisse»
Die 17-Jährige wurde von einem anwesenden Security-Mitarbeiter und dem 16-jährigen Jungen vor Ort wiederbelebt. Sofort wurden die Rettungskräfte alarmiert, die die lebensgefährlich verletzte Schülerin zuerst noch stabilisieren konnten. Umgehend wurde sie in ein Spital gebracht. Dort erlag sie ihren schweren Verletzungen, wie die Polizei am Montagmorgen mitteilte. Wie es genau zum Sturz kam, sei noch Gegenstand der Ermittlungen, sagte eine Polizeisprecherin am Morgen zu «Bild». Es sei nicht klar, wie die beiden Teenager auf das Hoteldach gelangt waren. Circa 500 Menschen seien an dem Abschlussanlass vor Ort gewesen. Jetzt werde ein Todesermittlungsverfahren eingeleitet.
«Meine Leute stehen noch unter dem Eindruck der Geschehnisse», sagte der Sicherheitschef des betroffenen Hotels zu «Bild». Er habe erst am Morgen über eine Text-Nachricht vom tödlichen Unglück erfahren. Der Bodyguard wolle sich jetzt bei seinen Mitarbeitern über den genauen Hergang informieren.
Mehrere Jugendliche erlitten Schock
Die jungen Leute wollten in dem Festsaal des Hotels den Erhalt ihrer Hochschulreife feiern. Neben den Schülerinnen und Schülern befanden sich an der Feier auch Lehrpersonen und Verwandte der Absolventen. Mehrere Teilnehmer der Feier erlitten einen Schock und mussten von Sanitätern betreut werden. Seelsorger standen ebenfalls im Einsatz.
Die Hotel-Chefin ist ebenfalls schockiert: «Ein Abi-Ball dient der Freude und ist ein besonderes Fest zum Abschluss der Schulzeit. Dass solch ein Ereignis durch diesen tragischen Vorfall überschattet wird, macht Mitarbeiter und Geschäftsführung sehr traurig», sagt sie am Montagmorgen.
Berlins Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) drückt am Montag ebenfalls ihre Betroffenheit aus: «Ich bin tief bestürzt über den Unglücksfall. Meine Anteilnahme gilt der Familie, den Angehörigen und der Schulgemeinschaft.» (SDA/ene)