Mit Zelten, Decken und Schlafmatten versucht der pakistanische Katastrophenschutz der verheerenden Situation nach dem schweren Erdbeben in Afghanistan und Pakistan Herr zu werden. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt haben Tausende Menschen die Nacht im Freien verbracht.
«Die Rettungsarbeiten sind in vollem Gange», sagt ein Vertreter des Katastrophenschutzes. In Afghanistan hingegen dürfte sich die Hilfe wegen der Bedrohung durch die radikal-islamischen Taliban weitaus schwieriger gestalten.
Die Zahl der Todesopfer in beiden Ländern stieg auf mindestens 275: Allein in Pakistan bestätigten die Behörden den Tod von 228 Menschen. Die Zahl wird in den kommenden Tagen vermutlich noch steigen, da Hunderte Menschen verletzt wurden. Zudem sind einige betroffene Regionen nur schwer zugänglich und Informationen von dort spärlich. Ausserdem bestand die Gefahr von Erdrutschen.
Das pakistanische Militär und die Zivilbehörden setzten nach Regierungsangaben Helikopter ein, um zu den Opfern zu gelangen. Die USA, der Iran und weitere Länder haben Afghanistan Hilfe angeboten. Das Land ist nach Jahrzehnten des Krieges ohnehin auf Unterstützung aus dem Ausland angewiesen.
Am Montag hatte ein Beben der Stärke 7,5 die abgelegene Bergregion am Hindukusch erschüttert. Sieben Nachbeben registrierte die US-Erdbebenwarte, das bislang letzte ereignete sich am Dienstag vor Sonnenaufgang. In der Region kommt es immer wieder zu schweren Erdbeben. Hier schiebt sich die Indische Platte unter die Eurasische Platte, was massive Eruptionen auslösen kann. Erst vor einem halben Jahr starben beim bislang schwersten Erdbeben in Nepal 9000 Menschen, 900'000 Häuser wurden beschädigt oder zerstört. (lex/SDA)