Am Dienstagmorgen kam es in der deutschen Stadt, im Bundesland Nordrhein-Westfalen, zu einer grossen Explosion. Betroffen war der sogenannte Chempark. Videos zeigen, wie eine riesige Rauchwolke in Richtung Himmel steigt. Polizei, Feuerwehr und Rettungskräfte standen im Grosseinsatz. Rettungskräfte der Werkfeuerwehr Chempark konnten am Dienstag zwei vermisste Mitarbeiter nur noch tot bergen.
Zwei Tage nach der verheerenden Explosion haben Einsatzkräfte drei weitere Menschen tot in den Trümmern gefunden. Das teilten Staatsanwaltschaft und Polizei Köln am Donnerstag mit. Zwei weitere Menschen gelten noch immer als vermisst. Die Suche nach Vermissten gestaltet sich schwierig. Nach Angaben der Kölner Polizei wurden zudem 31 Mitarbeiter verletzt.
Sondermüll und giftige Stoffe
Die Explosion ereignete sich nach Angaben der Betreiberfirma Currenta aus bisher unbekannter Ursache gegen 09.40 Uhr im Tanklager eines Entsorgungszentrums. Danach kam es zu einem Brand in dem Tanklager, der gegen Mittag gelöscht worden war. Wie «Bild» schreibt, werden dort unter anderem Sondermüll und giftige Stoffe gelagert und entsorgt.
Der Chempark ist nach eigenen Angaben einer der grössten Chemieparks Europas. An den drei Standorten Leverkusen, Dormagen und Krefeld-Uerdingen sind über 70 Firmen angesiedelt. Anwohner des Chemparks Leverkusen wurden aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe ordnete das Ereignis in die Warnstufe «Extreme Gefahr» ein.
Unübersichtliche Lage
Einsatzkräfte der Werksfeuerwehr und Luftmesswagen waren im Einsatz. Erste Luftmessungen der Umweltschutzeinheiten im Kölner Norden ergaben laut Feuerwehr gegen Dienstagmittag, dass derzeit keine Gefahr für die Bevölkerung bestehe. Die Messungen würden fortgesetzt. Gleichwohl wurden Autofahrer aufgefordert, Fahrzeugfenster geschlossen zu halten und die Lüftungen auszustellen.
Nach der Explosion brannte nach Angaben der Stadt ein Tank mit Lösungsmitteln. «Die Löscharbeiten mussten warten, bis eine Stromleitung vom Netz getrennt war. Das ist nun geschehen. Die Löscharbeiten beginnen», teilte die Kommune am Mittag mit.
Die gesamten Auswirkungen der Explosion waren laut einer Leverkusener Stadtsprecherin zunächst unklar. «Ausmass und Ursache der Schadenslage sind aktuell noch nicht bekannt», erklärte auch die Polizei zur «derzeit noch unübersichtlichen» Lage. «Wir sind mit vielen Polizeikräften vor Ort und klären die Situation.»
Autobahn gesperrt
Wegen der «grösseren Schadenslage» war die Autobahn 1 bei Leverkusen gesperrt, wie die Polizei via Twitter mitteilte. Von der Vollsperrung betroffen waren auch das Autobahnkreuz Leverkusen-West sowie die A1 zwischen dem Autobahnkreuz Leverkusen und Köln-Nord.
Ebenfalls gesperrt waren die A3 zwischen dem Autobahnkreuz Leverkusen und dem Autobahndreieck Langenfeld sowie die A59 zwischen Autobahnkreuz Monheim-Süd und Autobahnkreuz Leverkusen-West, wie die zuständige Autobahn GmbH mitteilte.
Laut Leverkusens Oberbürgermeister Uwe Richrath (60, SPD) war eine «immense Detonation» am Morgen in der Stadt zu hören. Richrath. Und: Die Erschütterung wurde sogar an einer Station des Geologischen Dienstes NRW in Hespertal registriert – rund 40 Kilometer nördlich von Leverkusen.
Anmerkung der Redaktion: Ersten Medienberichten zufolge, ereignete sich die Explosion auf dem Areal des Chemiekonzerns Bayer. Inzwischen wurde diese Meldung korrigiert. Betroffen ist die Firma Currenta, die bis vor ihrem Verkauf zur Firma Bayer gehörte.