Bei Anschlag in Mali
Zwei Schweizer Armeeangehörige verletzt

Beim Attentat auf ein Restaurant in der malischen Hauptstadt Bamako sind zwei Schweizer Armeeangehörige verletzt worden. Beide waren bei der Überführung in ein Spital bei Bewusstsein und ansprechbar.
Publiziert: 07.03.2015 um 09:56 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 19:28 Uhr
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Im Restaurant «La Terrasse» kam es zum Anschlag.
Foto: Keystone

Bei einem Anschlag auf ein Restaurant in der malischen Hauptstadt Bamako sind in der Nacht auf heute mindestens fünf Menschen getötet und mindestens acht Menschen verletzt worden – darunter sind auch zwei Schweizer.

Der Gesundheitszustand der beiden sei «stabil aber kritisch», wie das Eidgenössische Verteidigungsdepartement (VBS) heute mitteilte. Insgesamt hielten sich drei Schweizer im Restaurant «La Terrasse» auf.

Zum zweiten Mal sind Schweizer Soldaten von Angriff betroffen

Aus der Medienmitteilung des VBS geht hervor, dass die Armeeangehörigen Munitions- und Minenspezialisten sind. «Sie waren zu dritt in der Bar. Zwei waren nur auf einer Dienstreise und sollten morgen nach Hause in die Schweiz reisen.», sagt Cornelia Mathis, Sprecherin Swissint zu Blick.ch. «Bei den Männern handelt es sich um Spezialisten für Munitionslagerung und -vernichtung.»

Was passiert jetzt mit den Verletzten? «Sobald sie stabil genug sind, wird sie ein Uno-Flugzeug nach Senegal fliegen. Ein Rega-Flugzeug steht in der Schweiz bereit. Sobald sie stabil genug sind, fliegt die Rega sie in die Schweiz», so Mathis.

Es ist das zweite Mal, dass Schweizer Soldaten im Ausland von einem Angriff betroffen sind. Beim ersten Mal handelte es sich um einen Raketenangriff in Afghanistan, wo zwei an einem Wiederaufbauprojekt beteiligte Soldaten im Norden des Landes leicht verletzt wurden.

Unter den Toten sind ein Belgier und ein Franzose

Die Täter griffen die Menschen im Lokal mit einer Maschinenpistole und Handgranaten an.

Unter den Getöteten ist ein Belgier, wie das Aussenministerium in Brüssel bestätigte. Bei den anderen Opfern soll es sich um einen malischen Polizisten und einen Sicherheitsbeamten sowie möglicherweise einen Franzosen handeln.

Attentäter riefen «Allahu Akbar»

Nach den Angaben der Polizei attackierte eine Gruppe Bewaffneter kurz nach Mitternacht das in einer belebten Strasse gelegene Restaurant «La Terrasse» und eröffnete das Feuer auf die Gäste. Einer der Angreifer habe laut «Allahu Akbar» («Gott ist gross») gerufen, berichtete der Augenzeuge Hamadoun Touré. Anschliessend seien die vier Attentäter mit einem Auto und einem Motorrad geflohen.

Der Manager des Nachtclubs, Hamadoun Dicko, sagte, es habe zuvor keine Drohungen gegen sein Restaurant gegeben. «Der Franzose, der als erstes getötet wurde, sass in der Nähe der Tür. Es ist schwer zu sagen, ob der Anschlag ihm galt oder ob die Täter den ersten Weissen erschossen haben, den sie gesehen haben.»

Zurzeit fünf Schweizer Armeeangehörige in Mali

Dutzende Polizisten riegelten den Bereich um das Restaurant ab. Die französische Botschaft in Bamako rief Franzosen in der Stadt zu äusserster Vorsicht auf, sollten sie ihre Wohnungen verlassen müssen.

Laut Angaben des Kompetenzzentrums sind aktuell fünf Schweizer Armeeangehörige im westafrikanischen Land stationiert. Einer der Verletzten ist Experte für die UNO-Minenräumaktion in Mali (UNMAS), der andere ist Teil einer Abklärungsmission zur Ordnung, Lagerung und Vernichtung von Munition. (lac/kab/SDA)

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