«Bedrohung für nationale Sicherheit»
Ukraine verhängt Einreiseverbot gegen Depardieu

Die Ukraine – ein «Teil von Russland»: Unter anderem wegen solcher Aussagen ist Gérard Depardieu von der Ukraine mit einer Einreisesperre belegt worden. Der Schauspieler und Putin-Freund sei eine Bedrohung für die nationale Sicherheit.
Publiziert: 29.07.2015 um 03:30 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 19:35 Uhr
Kein Besuch in der Ukraine: Schauspieler Gérard Depardieu wurde mit einem Einreiseverbot belegt (Archiv).
Foto: KEYSTONE/EPA/SEBASTIEN NOGIER

Die Ukraine hat gegen den französischen Filmstar und Wahlrussen Gérard Depardieu ein Einreiseverbot verhängt. Das Verbot sei diese Woche erlassen worden und gelte für fünf Jahre, sagte eine Sprecherin des Nationalen Sicherheitsdienstes der Ukraine gestern in Kiew.

Zu den Gründen wollte sie sich nicht äussern. Zuvor hatte das ukrainische Kulturministerium Depardieu und andere Russland-freundliche Filmstars als Bedrohung für die nationale Sicherheit bezeichnet. Nach «antiukrainischen Äusserungen» war er auf eine vorläufige «schwarze Liste» von 567 ausländischen Künstlern gesetzt worden.

«Ich liebe Russland»

Depardieu war der ukrainischen Führung bereits wegen seines freundschaftlichen Verhältnisses zu Russlands Staatschef Wladimir Putin suspekt. Ausserdem sorgten Berichte für Verstimmung, der Schauspieler erkenne die Ukraine nicht als eigenständigen Staat an.

«Ich liebe Russland und die Ukraine, die Teil von Russland ist», soll Depardieu nach Angaben mehrerer Medien vergangenes Jahr bei einem Filmfestival in Riga gesagt haben. Ein Dementi dieser Darstellung gab es von seiner Seite nicht.

Putin bot ihm russischen Pass an

Um einem drohenden Spitzensteuersatz von 75 Prozent in Frankreich zu entkommen, war Depardieu Ende 2012 zunächst nach Belgien umgezogen. 2013 nahm er die russische Staatsbürgerschaft an, die ihm Putin persönlich angeboten hatte. Seine Steuererklärung soll der Schauspieler im vergangenen Jahr in der russischen Teilrepublik Mordowien abgegeben haben, wo er offiziell gemeldet ist.

Der Konflikt zwischen der ukrainischen Armee und prorussischen Separatisten im Osten des Landes dauert seit Frühjahr vergangenen Jahres an. Russland wird vorgeworfen, die Rebellen mit Waffen und Kämpfern zu unterstützen, was Moskau jedoch zurückweist. (SDA)

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