In Dänemark tobt eine heftige Diskussion um das landesweite Burka-Verbot – und mittendrin steht eine weisse, dänische Polizistin. Sie hatte am 1. August eine Demonstrantin umarmt, die in Kopenhagen verschleiert gegen das Gesetz protestiert hat. Die Frau, die in Medien als Ayah (37) bezeichnet wird, hat offenbar Tränen in den Augen.
Für die Polizistin hat die Aktion, die von einem Pressefotografen festgehalten wurde, nun ein Nachspiel. Die dänische Polizei hat nun eine Untersuchung gegen sie eingeleitet, teilt die Behörde am Mittwoch mit. «Das Foto macht die Polizei zu einer ungewollten Partei in einer heiklen politischen Debatte, an der sie nicht teilnehmen sollte», sagt der konservative Parlamentarier Marcus Knuth zur Nachrichtenagentur «Reuters».
Er und andere haben bei der Ombudsstelle der Polizei eine Beschwerde eingereicht. «Die Aufgabe der Polizei ist es, das Gesetz zu vertreten, nicht diejenigen zu umarmen, die dagegen sind», so Knuth.
Der Anwalt der Polizistin verteidigt seine Mandantin. Sie habe in ihrer Funktion als «Dialog-Offizierin» gehandelt – eine Rolle, die speziell eingeführt wurde, um Spannungen bei Protesten zu lösen. In dieser Kapazität habe sie sich angemessen verhalten. «Sie hätte genauso bei jeder anderen Person gehandelt», betont er. «Es hatte nichts mit dem Kopftuch zu tun». (rey)