Bauer Matthias S. ertappte den Esel-Schänder von Liechtenstein
«Er biss und kratzte, als wir ihn erwischten»

Es war ein Schock für den Bio-Bauer Matthias S. aus Liechtenstein. Als er letzte Woche den Stall betritt, sieht er, wie ein Schweizer seine Eselstute vergewaltigt. Das Bild wird er wohl nie vergessen können.
Publiziert: 19.02.2019 um 23:38 Uhr
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Aktualisiert: 20.02.2019 um 11:53 Uhr
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Hoch oben auf 1000 Metern geniessen die Tiere die Frühlingssonne und das Alpenpanorama. Nichts erinnert an den schrecklichen Vorfall vom Freitag.
Foto: Johannes Hillig
Johannes Hillig

Die Kratz- und Bissspuren an den Händen sind noch immer zu sehen. Schmerzhafte Spuren für Matthias S.* von dem schrecklichen Moment vom Freitag, als er mitansehen musste, wie eine seiner geliebten Eselstuten vergewaltigte wurde. (BLICK berichtete)

Ein Schweizer war zuerst in den Stall eingedrungen und dann in das Tier. Der Bio-Bauer und seine Freundin erwischten den 38-Jährigen dabei. 

«Wussten gleich, dass etwas nicht stimmte»

Darüber sprechen kann und will der Hof-Besitzer noch nicht. Sein Grossvater (85) findet dafür die Kraft, darüber zu reden: «Als mein Enkel und seine Freundin zum Stall kamen, wussten sie gleich, dass etwas nicht stimmte. Die Stalltüre war zu. Normalerweise ist sie offen», sagt der 85-Jährige zu BLICK. 

Die Freundin von S. geht voran, öffnet die Türe, knallt sie sofort wieder zu. Schock! Ein halbnackter Mann steht im Stall hinter der Eselstute und vergeht sich gerade an ihr.

Versuchte sich mit Beissen und Kratzen zu wehren

Als Matthias S. realisiert, was gerade in seinem Stall passiert, reisst er die Türe auf und will sich den Kerl schnappen. «Doch er versuchte zu entwischen, wollte wohl zu seinem Auto flüchten, das er wenige Meter vom Stall entfernt abgestellt hatte», so der Grossvater.

Sein Enkel stürzt sich auf den Esel-Schänder, packt ihn. «Mit Beissen und Kratzen versuchte er sich zu befreien, doch mein Enkel hat ihn nicht mehr losgelassen, bis die Polizei gekommen ist.»

Den Esel-Grüsel kennt in der kleinen Gemeinde niemand. «Hier lebt kein Schweizer. Und wenn, dann würden wir ihn kennen», sagt eine Bekannte des Bio-Bauern. Laut dem Grossvater soll es sich bei dem Täter um einen Polen handeln, der in der Schweiz mit seiner Familie lebt.

Die Liechtensteiner Polizei dazu: «Zur Nationalität machen wir keine Angaben», sagt Polizei-Sprecherin Sibylle Marxer auf Anfrage.

Aber was bringt Menschen dazu, sich an Tieren zu vergehen?

Laut Forensiker Thomas Knecht handelt es sich bei sexuellen Übergriffen auf Tiere meistens um Ersatzhandlungen. «Es fällt auf, dass Zoophilie häufiger in jenen Kreisen praktiziert wird, wo Selbstbefriedigung und eine offene Sexualität verpönt sind», sagt der Leiter der Fachstelle Forensische Psychiatrie und Psychotherapie in Herisau AR gegenüber BLICK. Den ganzen Artikel finden Sie hier.

Bio-Bauer kann den Vorfall nicht vergessen

Der Esel-Herde von S. geht es den Umständen entsprechend. Sie wirken trotz des Vorfalls zutraulich, schauen neugierig über den Zaun, wenn Passanten vorbeigehen. Ganz friedlich stehen sie auf dem kleine Gelände. 

Was jetzt mit dem Esel-Schänder passiert, ist noch offen. Er konnte nach seiner Verhaftung wieder gehen, wurde wegen Tier-Quälerei angezeigt. Wegen seinem Stall-Besuch könnte er sogar in den Knast kommen. Ob es tatsächlich so weit kommt? Unklar.

Klar ist nur: «Den Vorfall wird mein Enkel nicht so schnell vergessen können. Es ist sehr schwer zu ertragen, wenn einem geliebten Tier so etwas passiert», so der Grossvater.

*Name geändert

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