In einer Radio-Sendung sagte der Politiker am Mittwoch, dass er sich auch den Bau eines Atomreaktors in der Nähe seiner Heimatstadt Mailand vorstellen könne: «Klar, gibt es da ein Problem?»
Salvini ist derzeit für die Kommunalwahlen Anfang Oktober auf Wahlkampftour. Er merkt an, dass Italien als einziger grosser Industriestaat keine eigenen Atomkraftwerke habe. Italien war nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl Ende der 1980er Jahre aus der Kernenergie ausgestiegen.
Zuletzt hatte Roberto Cingolani, der Minister für den ökologischen Wandel, die Nutzung der Kernkraft nicht grundsätzlich ausgeschlossen. Der parteilose Politiker sagte, es wäre töricht, die Rückkehr zur Atomenergie nicht in Erwägung zu ziehen, wenn es eine vierte Akw-Generation geben werde, die ohne Uran und mit deutlich weniger radioaktivem Abfall auskomme. Von rechten Politikern wie Salvini wurde Cingolani gelobt. Kritik kam unter anderem vom ehemaligen Ministerpräsidenten Giuseppe Conte. «Die Italiener sind gegen die Atomkraft», unterstrich der Chef der Fünf-Sterne-Bewegung.
(SDA)