Bande schmuggelte Heroin nach Zürich und St. Gallen
Albanischer Drogenring in Italien zerschlagen

Die Operation «Schwarzer Adler» läuft seit 2013. Jetzt schlug die Guardia di Finanza in Norditalien zu und verhaftete 17 albanische Drogen-Dealer.
Publiziert: 24.03.2018 um 16:53 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 14:57 Uhr
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Die Guardia di Finanza beschlagnahmte einen wahren Drogenberg.
Foto: web10
Myrte Müller

«Schwarzer Adler» – der Name der Operation flösst Respekt ein. Seit bald fünf Jahren beobachten die italienischen Fahnder der Guardia di Finanza eine Bande aus Osteuropa. Es geht um Drogenhandel im grossen Stil. Stoff aus Albanien wird über Italien in die Schweiz geschmuggelt. Ziel sind Zürich und St. Gallen, Umschlagplatz sind das italienische Grenzgebiet und das Südtessin.

Am 22. März schlägt die italienische Finanzpolizei endlich zu. In Como, Mailand, Genua und Lucca klicken die Handschellen, werden Wohnungen durchsucht. 17 Personen, allesamt aus Albanien, werden verhaftet.

Der Kopf der Bande ist ein richtig dicker Fisch im internationalen Drogengeschäft. Ekil N. (34) wurde bereits vor zwölf Jahren wegen Heroinhandel in Italien festgenommen. 2011 kam er auch in seiner Heimat in den Knast. Jetzt sitzt er erneut in U-Haft. Seine Aufgabe: Kauf der Drogen und Organisation des Vertriebs.

Das Heroin wurde in doppelten Böden von PKW versteckt

Den italienischen Behörden gehen zudem 440 Kilo Marihuana, zehn Kilo Heroin und 220 Kilo Streckmittel ins Netz. Das Gras war für den norditalienischen Raum gedacht, das Heroin, einmal gestreckt, sollte auf den Schweizer Markt gelangen. 

Und so gingen die Verbrecher vor: Die Bande kaufte den Stoff in Albanien, schmuggelte ihn nach Italien. Dort wurden die Drogen über Kuriere verteilt. Deren Lohn: 100 Euro pro Kilo Ware. Das gestreckte Heroin versteckten die Schmuggler in doppelten Böden, die sie in PKW eingebaut hatten, und fuhren damit über die Schweizer Grenze.

Treffpunkt war der Parkplatz des Outlets Fox Town

Auf dem Parkplatz des Einkaufszentrums Fox Town in Mendrisio TI ging der Deal weiter. Der Stoff wurde übergeben, das Geld entgegengenommen. Mit den Scheinen marschierten die Zwischenhändler zuweilen ins Tessiner Outlet, kauften ein paar Klamotten, um das Geld in kleine Scheine zu wechseln. Ein Grossteil des Geldes wird wieder nach Albanien geschafft, um so erneut Drogen zu kaufen.

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