Nun ist der Unfallbericht abgeschlossen, wie die britische Zeitung «Daily Mail» schreibt. Er hält fest, dass Leitungen falsch verbunden waren und deswegen Gas austrat.
Im Korb sassen 21 Personen, als der Heissluftballon nach der frühmorgendlichen Fahrt über die Tempelanlagen zur Landung ansetzte. Drei Meter über Boden geriet er in Brand. Pilot Moman Mourad (30) und der schottische Tourist Michael Rennie (51) sprangen aus dem Korb. Sie überlebten.
Mitglieder der zehnköpfigen Bodencrew, die den Ballon mit einem Seil am Boden hätten halten sollen, stolperten oder eilten den Verletzten zu Hilfe. Daraufhin schoss der Ballon wieder bis auf 300 Meter in die Höhe. Augenzeugen berichteten, dass einige der 19 Passagiere wie brennende Fackeln vom Himmel fielen.
Gegen den Piloten wurde wegen gravierender Versäumnisse Anklage erhoben. Er hatte weder den Ballon vor dem Start geprüft, noch den Tower des Flughafens Luxor informiert. Auch während der Fahrt hatte er keinen Kontakt zur Luftkontrolle. Auch der Wartungschef wurde angeklagt.
Keine Konsequenzen hat das Drama für den Schweizer Reiseveranstalter Kuoni. Neun der Todesopfer waren Kunden von Kuoni aus Hongkong. Kuoni-Kommunikationschef Peter Brun gestern zu BLICK: «Die Ballonfahrt war nicht Teil der bei Kuoni Hongkong gebuchten Ägyptenreise. Die Kunden hatten die Fahrt bei einem lokalen Anbieter gekauft.» Deshalb sei Kuoni nicht haftbar, es seien auch keine Klagen eingegangen.
Kuoni Hongkong hatte gemäss Brun nach dem Unglück die Hinterbliebenen betreut und sie bei der Rückführung der Opfer unterstützt. Eine Konsequenz hat das Reisebüro gezogen: «Kuoni Hongkong hat Ballonfahrten aus dem Programm für optionale Ausflüge vor Ort gestrichen», sagt Brun.