Der Kavalier war peinlichst darauf bedacht, dass seine Trophäe in voller Pracht zu sehen war. «Wenn die Haare ihre Brüste bedeckten, musste sie sich frei machen», sagt eine Zeugin der deutschen «Bild»-Zeitung, die auch von einem «blitzenden Intim-Piercing» berichtet.
Es handle sich um einen Wiederholungstäter, deckte das Blatt auf. 2007 habe er im Ferrari eine Tankstelle angesteuert. Um seine nackte, blonde Beifahrerin zum Zigarettenholen zu schicken: lange Haare, grosse Oberweite, Volltätowierung. Beides stellte Deutschland vor einige Fragen: Darf jeder nackt ins Restaurant? Oder nur attraktive Frauen? Verdirbt das den restlichen Gästen den Appetit? Die «Bild»-Leser sehen das entspannt: Über 90 Prozent bewerteten den Auftritt der Unbekannten positiv, nur eine Minderheit tat empört.
Auch die Behörden sahen keinen Grund, einzugreifen. «Es ist nicht strafbar, nackt in die Öffentlichkeit zu gehen. Voraussetzung ist aber, dass man keine sexuelle Handlung vornimmt», sagte ein Polizeisprecher.
Die Schweiz ist da vergleichsweise prüde. Ähnliche Auftritte sind hierzulande als «Erregung öffentlichen Ärgernisses» strafbar. In Appenzell Innerrhoden ist auch Nacktwandern seit 2011 ein Offizialdelikt. Strafbar mit 200 Franken Busse.